Cover des Buches The Perfect Play (ISBN: 9780425238813)
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Rezension zu The Perfect Play von Jaci Burton

Rezension zu "The Perfect Play" von Jaci Burton

von steflite vor 12 Jahren

Rezension

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steflitevor 12 Jahren
Inhalt Mick Riley ist erfolgreicher Quarterback des San Francisco Footballteams und dank seinem guten Aussehen, ein Magnet für die Frauenwelt. Um seine Karriere zu puschen, hat er deshalb auch nichts dagegen sich regelmäßig mit den Topmodels und erfolgreichen Schauspielerinnen dieser Welt auf diversen Veranstaltungen ablichten zu lassen. Bis ihm plötzlich Eventmanagerin Tara über den Weg läuft. Ganz zu seinem Missfallen ist sie nämlich nicht sofort seinem Charme unterlegen. Und zudem scheint sie so ganz anders zu sein, als die berühmten und karriereorientierten Frauen, die er bisher kennenlernen durfte… Beurteilung Als ich das Buch begonnen habe, war mir – trotz des vielleicht recht offensichtlichen Covers – nicht ganz klar, um welche Art Buch es sich hier handelt. Der Verlag selbst benennt es als “Erotic Romance”. Über fehlende Erotik kann man sich bei diesem Buch absolut nicht beschweren. Es geht des öfteren heiß her, dabei wird auch mal gern der Schauplatz gewechselt oder mit vielen verruchten Ausdrücken um sich geworfen. Über den “Romance”-Part bin ich mir hingegen nicht ganz sicher… Die Story, die Miss Burton versucht hat um ihre Erotik zu packen, hat für mich absolut nicht funktioniert. Ich ahnte bereits Schlimmes, als ich über die ersten Dialoge der beiden Protagonisten stolperte. Und ich denke “stolpern” ist hier der richtige Ausdruck, denn man kennt die beiden eigentlich noch überhaupt nicht (und die zwei sich gegenseitig natürlich genauso wenig!), als sie schon damit anfangen sich während ihrer ersten Unterhaltung das Herz auszuschütten, sich tief in die Augen zu schauen und Mick bereits mit Aussagen wie “You’re real.” oder “You’re something special.” um die Ecke kommt. Für die beiden Sympathien aufzubringen fiel mir ziemlich schwer, weil ich zunächst erstmal von der rasant schnellen emotionalen Hingabe der beiden quasi überrollt wurde. Von nachvollziehbaren Dialogen absolut keine Spur. Zusätzlich gab es, wenn ich mich recht entsinne, so gut wie keine Person, die nicht irgendwie klischeebeladen war. Alle Beteiligten waren wandelnde Stereotypen und ich hätte wahrscheinlich aufs Geratewohl die Lebensläufe von allen runterratten können, und dabei besonders daneben zu liegen. Im Laufe des Romans gingen die Gruseligkeiten von Tara und Mick immer weiter. Über die Erzählperspektive der dritten Person wird der Leser kontinuierlich über die inneren Zweifel der beiden aufgeklärt, während die Handlungen allerdings genau das Gegenteil erzählen. Und zwischen den vielen Fragezeichen, die regelmäßig bei mir aufpoppten, gibt es immer mal wieder eine Portion Sex. Ich konnte mich allerdings kein bisschen darauf einlassen, schließlich hatte ich immer noch die diversen Selbstzweifel der eher zurückhaltenden Tara im Kopf, die jetzt aber plötzlich zum Tier mutiert, sobald Mick anfängt sich ihrer Klamotten zu entledigen. Irgendwie schien hier einfach gar nichts zu passen.Und damit die Romanze der beiden Protagonisten nicht nur endlos vor sich dümpelt, dachte sich die Autorin so manchen Konflikt aus, die für sich genommen überhaupt keine waren. Menschen sind plötzlich auf Menschen wütend, obwohl sie nichts getan haben, Agentin Liz mutiert zu Cruella DeVil und Mick vertraut Tara ein unglaublich tiefsinniges Geheimnis an, auf Grund dessen der Leser wohl glauben sollte man hätte es bei Mick mit einem besonders tiefgreifenden Charakter zu tun. Leider Fehlanzeige. Schaut man letzten Endes über die seltsamen Handlungen der Protagonisten hinweg, steht man allerdings auch schnell vor dem nächsten Störfaktor. Eigentlich habe ich am Ende des Buches den Satz “Und die Moral von der Geschicht…” vermisst, weil so unglaublich oft versucht wird einen Appell an den Leser zu richten. Jedoch auf solch plumpe und abgedroschene Art und Weise, dass man sich teilweise vorkommt wie in einem Aufklärungsfilm für Kinder und sich einem buchstäblich die Zehennägel nach oben biegen. Gemixt mit der Erotik an den unmöglichsten Stellen, den seltsamen Charakteren, aus denen man einfach nicht schlau wird, und den vielen – vollkommen aus der Luft gegriffenen! – Konflikten, blieb ich am Schluss mit einem reinen Kopfschütteln zurück. Das Buch hatte gegen Ende schon eher was von einer Parodie und ich konnte einfach nicht mehr aufhören, mich über die viele Szenen nur noch lustig zu machen. Dies war der einzige Weg für mich, um das Buch überhaupt bis zum Ende lesen zu können. Fazit Ich denke es ist kein Verbrechen in einem “Erotic Romance”-Buch wenigstens ein bisschen Story und nachvollziehbare Charaktere zu erwarten. Jaci Burton hatte beim Schreiben dieses Buches wohl nur eines im Sinn: es muss heiß hergehen. Was außen herum passiert ist nebensächlich und ob die Charaktere oder die Geschehnisse nun glaubwürdig sind oder nicht, schien wohl auch den Verlag nicht zu interessieren. Ich kam mir vor, wie in einem wirklich schlechten Porno. Dies hier war im Gesamtbild betrachtet, das mit Abstand schlechteste Buch, dass ich seit langem gelesen habe.
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