Cover des Buches Die Wälder am Fluss (ISBN: 9783832161521)
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Rezension zu Die Wälder am Fluss von Joe R. Lansdale

Ein Buch, das zu fesseln vermag - 4,5 Sterne dafür

von HibiscusFlower vor 7 Jahren

Rezension

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HibiscusFlowervor 7 Jahren
Klappentext des Verlages:
Anfang der Dreißigerjahre entdeckt der elfjährige Harry in Texas die Leiche einer Schwarzen. Zusammen mit seiner Schwester macht er sich auf die Suche nach dem Mörder. Lansdales Held, der an Tom Sawyer und Huckleberry Finn erinnert, enthüllt sich die Düsternis eines Faulknerschen Südens voll Aberglaube, Gewalt und Rassismus...

"Hör zu. Weiße sind nicht besser oder schlechter als Farbige, und Farbige sind nicht besser oder schlechter als Weiße. Sie sind alle Männer und Frauen von irgendeiner Hautfarbe, manche davon sind schlechter als andere, und manche besser. So muss man die Sache sehen. Ich bin kein gebildeter Mann, Harry, aber das weiß ich."
(S. 103 - Harrys Vater)

Das Leben damals war von Entbehrung und harter Arbeit geprägt, aber auch von strikter Rassentrennung obwohl der amerikanische Bürgerkrieg und somit die Befreiung der Sklaven schon Jahrzehnte zurücklag.
Menschen, die so denken wie Harrys Vater Jakob, sind in der Gemeinde rund um die tiefen Wälder in der Nähe des Sabine River ganz selten zu finden. `Eine weniger von denen, die niemand vermissen wird.´ oder ähnliches wird laut, was jedoch Jakob, der neben seiner Farm und seinem Friseurladen als Constable zuständig ist, aber auch den elfjährigen Harry nicht davon abhalten kann, den Mörder dieser farbigen Frau finden zu wollen.

Es war die Rezension einer Bloggerin, die mich auf das Buch aufmerksam und zugleich neugierig gemacht hat, denn bis dahin war mir der aus Texas stammende Autor unbekannt.
Lansdales´ Verbundenheit mit seiner Heimat spiegelt sich in seiner Kulissenbeschreibung ebenso wieder wie in der ungeschönten Darstellung des Geschehens, obwohl man dies aus der Sicht seines jungen Protagonisten erlebt. Gemeinsam mit Harry geht man zunächst unbedarft, vorsichtig, aber auch aufmerksam, stellenweise mutig und natürlich neugierig in der Geschichte voran. Man ist entsetzt, man mag sich nicht vorstellen, dass Menschen dazu in der Lage sein können und muss feststellen, dass GUT nicht gleich GUT und BÖSE nicht gleich BÖSE ist.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass dieses Buch zu fesseln vermag, durch seine Charaktere lebt und die Vergangenheit schonungslos ausleuchtet. Ganz sicher wird dies nicht das letzte Werk des Autors für mich sein.
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