Cover des Buches Arclight - Niemand überlebt die Dunkelheit (ISBN: 9783863965327)
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Rezension zu Arclight - Niemand überlebt die Dunkelheit von Josin L. McQuein

interessante Geschichte mit kleinen Schwachstellen

von MagicAllyPrincess vor 10 Jahren

Rezension

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MagicAllyPrincessvor 10 Jahren



Lt. Sykes Stimme war nicht so tröstlich wie die von Dr. Wolff, und er log. Ich war nicht daheim, dieses Bett und dieser Schmerz waren nicht mein Zuhause. Mein Zuhause tat nicht weh.
(Seite 46)

Da ich nicht weiß, was ich sagen soll, versuche ich einfach, Tobins selbstbewusste Mine zu imitieren, in der Hoffnung, dass ich auch mich selbst überzeugen kann. (Seite 146)

Darum geht es also letzten Endes. Es spielt keine Rolle, ob man Mensch oder Blasser ist - niemand will die verlieren, die er liebt. (Seite 323)



Das "Arclight" ist die letzte Zufluchtstätte der Menschheit, eine Art Licht durchflutete Kuppel. Unter dieser sind die Menschen sicher vor der Dunkelheit, denn dort außerhalb des "Arclight´s" leben die Blassen, die es darauf abgesehen haben sie zu töten, oder in eine der Ihren zu verwandeln.

Doch dann geschieht das Unfassbare, Marina hat eine Begegnung mit den Blassen überlebt, dies sichert ihr gleichermaßen den Hass der Anderen, deren Misstrauen aber auch ein Stück weit deren Bewunderung zu.

Als ein Angriff der Blassen erfolgt, eskaliert die Situation, Marina, die sich an nichts mehr erinnern kann, spielt plötzlich eine wichtige, unerwartete Rolle.



Auf "Arclight" hatte ich mich unglaublich gefreut, denn der Rücken - sowie der Klappentext und auch die Aufmachung des Buches, versprachen ein Lesevergnügen ganz nach meinem Geschmack. Schon nach den ersten Seiten, war ich mitten drin im Geschehen, tappte allerdings gemeinsam mit Marina der Protagonistin ziemlich im Dunkeln. Sie konnte sich weder an ihre Vergangenheit, noch an die Begegnung mit den Blassen erinnern. So entstanden zunächst auch in meinem Kopf viele Fragezeichen, welche sich auch im weiteren Verlauf der Geschichte nur sehr langsam bis unvollständig entschlüsseln ließen. Oft war ich verwirrt, auch wenn ich mehr und mehr über die Blassen erfahren habe, fällt es mir auch nach Abschließen der Geschichte schwer, zu erklären, was oder wer genau die sie sind. Auch wenn sich mir die Welt von Josin L. McQuein mit steigender Seitenzahl mehr und mehr erschlossen hat, und diese Spezies somit auch immer interessanter wurde, fehlt mir immer noch das Hintergrundwissen. Ich hätte so gerne mehr über den Wandel der Welt erfahren, über die "Geburt" der Blassen, ihre Beweggründe und ihre Intentionen. Hier baue ich ganz stark auf den Folgeband, der hoffentlich meinen Wissensdurst stillen wird.

Die Grundidee der Autorin ist absolut grandios und auch die Beschreibungen ihrer Wesen aus der Dunkelheit haben mich absolut fasziniert, da diese Daseinsform anders und daher sehr speziell ist. Auch die Art, wie die Blassen denken, fühlen und handeln gefiel mir ausgesprochen gut. Josin L. McQuein konnte mich außerdem mit ihrem Schreibstil und der gut ausgereiften Protagonistin überzeugen. Ich konnte mich sofort in Marina hinein versetzten, ich lechzte gemeinsam mit ihr nach Antworten, versuchte Klarheit in ihren Verstand zu bringen. Und war letztendlich extrem überrascht und auch geschockt, was die junge Frau herausfindet, als sich ihre Gedanken langsam aber stetig öffnen und Erinnerungsbruchstücke zurück kommen.

Von Tobin, Marinas menschlichem Freund war ich ebenfalls überzeugt, auch wenn ich zunächst Zeit brauchte, um ihn und seine vor allem zu Beginn, widersprüchlichen Emotionen zu verstehen. Er ist ein toller Charakter der weiß was er will, der zu Marina steht, ihr hilft und sie in allem unterstützt. Auch von Reue dem Blassen-Hauptprotagonisten war ich positiv überrascht. Durch ihn konnte ich die "Dunklen" besser verstehen, was mir im Verlauf des Buches doch sehr geholfen hat. Auch alle anderen wichtigen Charaktere, wurden für mich ausreichend beschrieben und gliederten sich so hervorragend in das große Ganze ein. Die Gefühle kommen auch keineswegs zu kurz, wodurch es mir auch sehr leicht fiel, mich auf die Geschichte einzulassen. Marinas und Tobins Beziehung ist anders, was sie aber auch speziell und einmalig macht.

Leider fehlte für mich sehr oft eine gewisse Spannung, und dies obwohl ständig etwas Neues, oft auch Unvorhergesehenes passiert. Und auch wenn ich begierig auf "mehr" war, konnte mich "Arclight" wenig fesseln, obwohl dieses Endzeit - Szenario mit all der Dunkelheit und der oft bedrückenden Atmosphäre absolut ihren Reiz hat und mich definitiv fasziniert. Auch hier gehe ich stark davon aus, dass die Autorin ihren Ideenreichtum und das Potential im zweiten Band weiter ausschöpfen wird. Der Kontrast zwischen Dunkelheit und Licht/Wärme war zu jederzeit so deutlich spür - und fühlbar, was mich wiederum begeistern konnte.

Das Ende dieses ersten Bandes ist durchaus zufriedenstellend, Josin L. McQuein lässt "Arclight" ruhig ausklingen, macht aber dennoch auch sehr neugierig darauf, wie es weiter geht.



Wer auf der Suche nach einer Geschichte mit einem interessanten Weltenentwurf und einer neuartigen Spezies ist, sollte unbedingt zu "Arclight- Niemand überlebt die Dunkelheit" von Josin L. McQuein greifen. Dieser erste Band weist zwar noch einige Schwächen auf, konnte mich von der Grundidee, des Ideenreichtums und der faszinierenden Andersartigkeit aber dennoch gut unterhalten.

Ich vergebe sehr gute 3/5 Flügeln!
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