Rezension
mangovor 12 Jahren
„Man sollte öfter im Freien ermitteln, dachte der Kommissar, denkt der Kommissar.“ --- Freiburg – als die örtliche Polizei bei einem Mordfall nicht weiterkommt, tritt der eigensinnige und manchmal etwas verwirrte Kommissar Schilf auf den Plan. Schilfs Methoden gehen weit über die einer normalen Mordermittlung hinaus. Der Mörder scheint schnell gefunden, doch Schilf versucht ihm, inmitten von physikalischen Theorien und der grausamen Realität, zu helfen… --- Juli Zeh, 1974 geboren, veröffentlichte schon mehrere Bücher und wurde mit diversen Literaturpreisen geehrt. Für mich war es das erste Buch dieser Autorin. --- Selten war ich bezüglich eines Buches so mit mir im Zwiespalt. Einige Phrasen sind langatmig, sodass man das Buch am liebsten beiseite legen möchte. Aber irgendwie ist es wie mit dem Kaugummi am Schuh – man wird es nicht los. Es passiert nicht viel, und doch steigt die Spannung immer weiter. Die Geschichte ist durchweg sehr gut gedacht, inhaltlich und sprachlich auf sehr hohem Niveau. An einigen Stellen wirkt die Handlung überheblich – aber das Ende überzeugt voll und ganz. Und ist eschreckend banal. --- Fazit: Wer etwas sucht, das über einen „normalen Krimi“ hinausgeht (oder sich für Physik begeistert), ist hier genau richtig!