Rezension zu Schändung. Der zweite Fall für Carl Mørck, Sonderdezernat Q von Jussi Adler-Olsen
Rezension zu "Schändung" von Jussi Adler-Olsen
von Prinz Kaltblut
Rezension
Prinz Kaltblutvor 12 Jahren
Vorweg: Ich liebe skandinavische Krimis, besonders die schwedischen, da dachte ich mir, probierst du mal einen dänischen, denn alles, was ich bisher aus Dänemark kannte, war die Olsenbande. Eigentlich normal für einen DDR-geborenen Leipziger;-) Ich hab es nicht bereut. Das war mal wieder ein Krimi-Hörgenuss der Extraklasse, und auch wenn ich Wolfram Koch noch nicht kannte, so passt er doch gut als Erzähler zu dieser Story von Jussi Adler-Olsen, den ich bis dato ebenso wenig kannte. Eine, nun ja, nicht ganz neue Idee, nämlich die einiger scheinbar unangreifbarer Promis, die in ihrer Jugend schwere, bis heute ungesühnte Verbrechen begangen haben, von denen sie jetzt eingeholt werden, weil sie sich bis heute wie die Axt im Wald aufführen, zumindest abseits der Öffentlichkeit, in der sie sich sonnen. Beziehungen bis in höchste Regierungskreise, die die Ermittlungen behindern, die Ermittler selbst in Lebensgefahr, als sie den Tätern zu nahe kommen, ein ziemlich desillusioniert und ausgebrannt wirkender Chefermittler mit wenig privatem Glück. All das hab ich schon irgendwie mal gelesen, und doch fesselt dieser Krimi von Anfang bis Ende. Was ich gut erzählt fand, ist der Umstand, dass die Person, die früher die eigentlichen Morde begangen hat, zum Racheengel der Gerechtigkeit wird und die Polizisten rettet. Und wie die Sekretärin die Ermittlungen entscheidend voran treibt,wenn sie mal keine Tische zusammen schraubt, das sorgt dafür, für kurze Momente den Ernst etwas aus der Geschichte zu nehmen, um den Hörer mal durchatmen zu lassen. Die Figuren Morck und Assad kommen sehr authentisch rüber, ich hatte das Gefühl, sie schon seit mehreren Geschichten zu kennen, was ich sehr bald auch nachholen werde. Fazit: Fesselndes Buch, ganz bestimmt nicht mein letzter Adler-Olsen!