In "Perfect Score - für immer Du" lernen wir die Protagonisten Lainy und Ian kennen. Die Perspektive wechselt immer zwischen den beiden, was ich grundsätzlich sehr mag. Zusätzlich dazu wechselt die Story aber auch immer wieder zwischen Gegenwart und der Vergangenheit, damit der Leser erfährt, was vor 6 Jahren geschah, als die Handlung zwischen den beiden begann.
Grundsätzlich fand ich das einen interessanten Ansatz, da es nicht die alltäglichste Erzählweise ist. Ungut fand ich, dass nicht an am Anfang von jedem Kapitel vermerkt wurde, ich welcher Zeit man sich gerade befindet. Legte ich also das Buch aus der Hand, um später weiter zu lesen, brauchte ich oft ein wenig, bis ich wieder wusste, wo wir gerade waren.
Den Lesefluss störte für mich außerdem die Tatsache, dass die Autorin mit sehr vielen Absätzen arbeitet, teilweise nach ein bis drei Sätzen, obwohl der Absatz inhaltlich keinen Sinn ergibt. Dadurch tat ich mich schwer, flüssig zu lesen.
Nun zur Story. Ian ist der beste Freund von Lainys älterem Bruder. Dadurch ist die Beziehung der beiden eigentlich tabu und bahnt sich heimlich an - was wir erst im Laufe des Buches erfahren. Außerdem ist Ians Dad gewalttätig und so auf den sportlichen Erfolg seines Sohnes aus, dass er aus diesem (und einigen anderen Gründen, die ich nicht spoilern möchte) Grund ebenfalls gegen die Beziehung der beiden ist.
Lainys Bruder ist mir ein wenig zu überzogen in seiner Rolle als Beschützer. Die Art, wie er vor allem in der "Gegenwart", aber auch der "Vergangenheit" sowohl mit Lainy, als auch Ian spricht, machte ihn mir leider sehr unsympathisch.
Leider wurde ich auch mit Lainy und Ian selbst nicht sonderlich warm. Bei mir sprang der Funke der Sympathie irgendwie nicht über. Ian wirkte auf mich wie der arme, misshandelte Junge, der vor lauter angeblicher Selbstlosigkeit nicht merkt, wie egoistisch er sich in manchen Belangen verhält. Lainy nahm ich als meist naives, phasenweise bockiges Mädchen wahr, die eigentlich einen guten Charakter hätte, der aber zu selten hervorkam.
Die Handlung der Geschichte war mir teilweise auch ein wenig zu überdramatisiert. Dadurch, dass alle Hauptcharaktere "ihr Päckchen zu tragen" haben, entsteht zwar grundsätzlich ein spannender Plot, dem allerdings Glaubwürdigkeit fehlt.
Deswegen kann ich leider nicht mehr als zwei Sterne für das Buch geben. Ich möchte hier aber noch einmal betonen, dass es sich hier lediglich um meine persönliche Meinung handelt, die nicht zwingend für andere sprechen muss. Bestimmt gibt es viele, die die Geschichte und die Protagonisten anders wahrnehmen als ich es getan habe und viel Spaß an dem Buch haben werden.