Rezension zu The Missing von Lisa McMann
Solider Jugendhorror mit viel Platz für Fantasie
von serpent
Rezension
serpentvor 11 Jahren
Ein verschlafeneres Örtchen als Cryer's Cross gibt es nirgendwo. Im Dorf leben so wenig Jugendliche, dass die gesamte Highschool alle ihre Klassen in einem einzigen Raum unterbringen kann - und das zur selben Zeit. Hier reiten manche Bewohner tatsächlich noch mit dem Pferd zum Einkaufen, ein Handy besitzt niemand weil es dort sowieso keinen Empfang gibt und so ziemlich alle Einwohner leben von den Erzeugnissen ihrer Bauernhöfe.
Umso erschütterter ist die Gemeinde, als Tiffany spurlos verschwindet. Das junge Mädchen scheint sich in Luft aufgelöst zu haben, die langwierige Suche nach ihr bleibt erfolglos. Doch das Leben muss weiter gehen und Kendall verfällt, genau wie alle anderen, zurück in ihren Alltag. Ein Alltag, der von Zwangsneurosen kontrolliert wird und einem ewig gleichem Muster folgt: aufstehen, zur Schule gehen, Fußball spielen und bis zum Ende des Tages so viel Zeit wie möglich mit ihrem besten Freund Nico verbringen.
Doch dann verschwindet auch Nico. Kendall ist entsetzt und kurz davon aufzugeben, da entdeckt sie einen möglichen Zusammenhang zwischen Tiffany und Nico: beide saßen vor ihrem Verschwinden am selben Tisch in der Schule. Birgt das verschlafene Cryer's Cross vielleicht ein Geheimnis, dunkler als die Nacht?
Moment... ist das jetzt ein Horrorbuch, ein (Jugend-)Roman oder ein Thriller? Tatsächlich ein wenig von allem!
Kendalls Leben steht hier im Mittelpunkt. Das sechzehnjährige Mädchen mit ihren Zwangsneurosen ist eine erfrischend andere Protagonistin. Mir ist zumindest vorher noch kein Jugendbuch über den Weg gelaufen, das sich mit dieser wenig beachteten Krankheit beschäftigt. Da ist es beinahe schon schade, dass man als Leser wenig Informationen erhält, dafür aber ganz selbstverständlich ihrem Alltag folgt. Und trotz der nervenaufreibenden Ausganssituation entwickelt sich hier kein handfester Thriller, sondern etwas ganz Neuartiges.
Ein wenig etwas fürs Herz gibt es natürlich auch zu lesen, denn eine Liebesgeschichte darf in keinem Jugendbuch fehlen. Zum Glück verzichtet Lisa McMann aber auf Teeniedrama und große Liebesschwüre und belässt es bei einer sanften, oftmals überraschenden Entwicklung, der man gerne folgt.
Eigentlich ist es aber die gruselige Grundstimmung, die einen durch die Geschichte trägt. Das mysteriöse Verschwinden der beiden Jugendlichen und die an den Haaren herbeigezogen scheinenden Zusammenhänge beschwören eine Spannung, die auch durch so manche Längen des Buches nicht zerstört werden kann.
Letztendlich ist es eine Horrorstory wie aus dem Bilderbuch, die mit einem grausigen Ende die eigene Fantasie auf Hochtouren bringt und das Buch zu einem macht, das im Gedächtnis bleibt.
Wer also Lust auf ein solides Gruselbuch mit übernatürlichem Einschlag und einer sympatischen Protagonistin hat, der dürfte Gefallen an "The Missing" finden. Nur dadurch, dass die Geschichte trotz der Kürze ein paar Längen hat, darf man sich nicht abschrecken lassen.
Umso erschütterter ist die Gemeinde, als Tiffany spurlos verschwindet. Das junge Mädchen scheint sich in Luft aufgelöst zu haben, die langwierige Suche nach ihr bleibt erfolglos. Doch das Leben muss weiter gehen und Kendall verfällt, genau wie alle anderen, zurück in ihren Alltag. Ein Alltag, der von Zwangsneurosen kontrolliert wird und einem ewig gleichem Muster folgt: aufstehen, zur Schule gehen, Fußball spielen und bis zum Ende des Tages so viel Zeit wie möglich mit ihrem besten Freund Nico verbringen.
Doch dann verschwindet auch Nico. Kendall ist entsetzt und kurz davon aufzugeben, da entdeckt sie einen möglichen Zusammenhang zwischen Tiffany und Nico: beide saßen vor ihrem Verschwinden am selben Tisch in der Schule. Birgt das verschlafene Cryer's Cross vielleicht ein Geheimnis, dunkler als die Nacht?
Moment... ist das jetzt ein Horrorbuch, ein (Jugend-)Roman oder ein Thriller? Tatsächlich ein wenig von allem!
Kendalls Leben steht hier im Mittelpunkt. Das sechzehnjährige Mädchen mit ihren Zwangsneurosen ist eine erfrischend andere Protagonistin. Mir ist zumindest vorher noch kein Jugendbuch über den Weg gelaufen, das sich mit dieser wenig beachteten Krankheit beschäftigt. Da ist es beinahe schon schade, dass man als Leser wenig Informationen erhält, dafür aber ganz selbstverständlich ihrem Alltag folgt. Und trotz der nervenaufreibenden Ausganssituation entwickelt sich hier kein handfester Thriller, sondern etwas ganz Neuartiges.
Ein wenig etwas fürs Herz gibt es natürlich auch zu lesen, denn eine Liebesgeschichte darf in keinem Jugendbuch fehlen. Zum Glück verzichtet Lisa McMann aber auf Teeniedrama und große Liebesschwüre und belässt es bei einer sanften, oftmals überraschenden Entwicklung, der man gerne folgt.
Eigentlich ist es aber die gruselige Grundstimmung, die einen durch die Geschichte trägt. Das mysteriöse Verschwinden der beiden Jugendlichen und die an den Haaren herbeigezogen scheinenden Zusammenhänge beschwören eine Spannung, die auch durch so manche Längen des Buches nicht zerstört werden kann.
Letztendlich ist es eine Horrorstory wie aus dem Bilderbuch, die mit einem grausigen Ende die eigene Fantasie auf Hochtouren bringt und das Buch zu einem macht, das im Gedächtnis bleibt.
Wer also Lust auf ein solides Gruselbuch mit übernatürlichem Einschlag und einer sympatischen Protagonistin hat, der dürfte Gefallen an "The Missing" finden. Nur dadurch, dass die Geschichte trotz der Kürze ein paar Längen hat, darf man sich nicht abschrecken lassen.