Cover des Buches Männer wie Männer, Frauen wie Frauen (ISBN: 9783458175988)
Biests avatar
Rezension zu Männer wie Männer, Frauen wie Frauen von Marja-Liisa Vartio

Männer wie Männer, Frauen wie Frauen

von Biest vor 10 Jahren

Rezension

Biests avatar
Biestvor 10 Jahren

Marja-Liisa Vartio wurde 1924 geboren und gilt in Finnland als die große moderne Klassikerin. Im Alter von 41 Jahren starb sie an den Folgen einer Fieberkrankheit. Die finnische Bestsellerautorin schrieb vor allem über Frauen, die sich gegen ihre Grenzen zur Wehr setzen.

Zum Inhalt:

Die 18jährige Leena hätte gerne etwas gelernt, oder gar studiert, aber ihr Vater hat dies zu verhindern gewusst. Stattdessen trifft sie sich nun mit einem verheirateten Straßenarbeiter, der um einiges älter ist als sie selbst. Leena ist verliebt in ihn. Er scheint ihre kindliche Naivität auszunutzen und lockt sie in seine Wohnung. Er erzählt ihr Geschichten aus seinem Leben, doch irgendwie scheint Leenas Interesse immer nur kurz geweckt zu sein. Sie findet alles doof und würde am liebsten weinen. Als sie beschließt zu gehen, führt der Mann sie zurück zum Bett und schläft mit ihr. Im Nachhinein denken beide, dass es ein Fehler war und machen sich Vorwürfe. Doch sie treffen sich immer wieder. Kurze Zeit später ist sie schwanger. Leena hofft nur das ihre Eltern von alledem nichts mitbekommen. Doch lange konnte sie es nicht vor ihnen verbergen. Mit ihrer Hoffnungslosigkeit steigt auch die Wut in ihr. Sie setzt sich gegen ihre Eltern durch, sucht sich eine Stelle in der Stadt und verlässt ihr Elternhaus. In der Stadt angekommen, beginnt sie mit ihrer neu gewonnene Freiheit ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Meine Meinung:

Die erste Ausgabe dieses Buches stammt aus dem Jahre 1958, was man definitiv sofort am Schreibstil merkt. Dieser ist doch etwas vornehmer, als man ihn von heute kennt.

Das Buch fand ich am Anfang sehr verwirrend. Es beginnt mitten in einem Gespräch und man weiß gar nicht richtig was Sache ist und um wen es sich handelt. Doch es dauert nicht lange, und man weiß worum es geht.

Die Landschaften sind sehr bildlich beschrieben. Die Charaktere sind ebenfalls schön dargestellt, wobei man auch hier wieder merkt dass das Buch schon etwas älter ist. Was mir auch aufgefallen ist, es werden nicht viele Namen genannt, sondern meist wird nur von Frau oder Mann bzw. von Mutter oder Vater gesprochen. Leena die Hauptprotagonistin wirkt auf mich sehr kindlich und naiv, ihre Gedanken erscheinen mir sehr wirr, sie weiß selbst nicht was sie wirklich will. Mit dem Auszug aus dem Elternhaus werden ihre Gedanken jedoch klarer. Der Mann und Vater des Kindes ist mir auf der einen Seite sehr sympathisch, da er sich doch seine Gedanken zu machen scheint und versucht den Kontakt aufrecht zu erhalten. Auf der anderen Seite scheint er mir Leena aber auch nur hinhalten zu wollen.

Die Geschichte selbst finde ich toll, sie zeigt das Gefühlsleben einer jungen Frau, die erst noch lernen muss sich selbst zu finden. Allerdings fand ich das Buch an einigen Stellen doch sehr in die Länge gezogen. Somit ist dann auch teilweise der Spannungsbogen etwas abgesunken

Das Cover finde ich hingegen sehr gelungen, es spiegelt die Gefühle von Leena wider, sie fühlt sich alleine und im Stich gelassen.

Fazit:

Ein für die damalige Zeit sehr gelungenes Buch. Allerdings sollte man sich darüber im klaren sein, das es mit der heutigen Literatur nicht zu vergleichen ist.

Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks