Einfach nur wow...
von LESBAR_der_Buecherblog
Kurzmeinung: "Lakonisch und anrührend, witzig und traurig – ein ganz besonderes Buch.“ – Freundin
Rezension
Bewertung:
Mir persönlich hat das Buch sehr gut gefallen. Es hat mich gleichzeitig zum Lachen und zum Weinen gebracht.
Es gibt nicht viele Bücher, die diese beiden Eigenschaften verbinden, ohne erzwungen zu wirken.
Außerdem hat mich sehr überrascht, dass mich „Die Bücherdiebin“ so berührt hat, da es aus der Sicht des Todes geschrieben ist.
Der Tod ist in diesem Buch nicht die sadistische, gruselige und böse Figur, die man sich vorstellt, wenn man an den personifizierten Tod denkt.
Der Tod sieht sich selbst als Schachfigur der Todessehnsucht und der Machtgier der Menschen auf der Erde.
Er beschreibt zum Beispiel, dass nicht er selbst die Seelen der Menschen stiehlt, sondern dass er sie aus den Menschen herauslöst, um sie davonzutragen, nachdem sie sich selbst umgebracht haben oder getötet wurden.
Interessant ist auch, dass der Autor ihn als Erzähler gewählt hat, da er ja in der Zeit um den zweiten Weltkrieg tatsächlich eine große Rolle spielte.
Aus der Sicht des Todes ist es erst sehr ungewöhnlich, von einem kleinen Mädchen zu lesen, was widerrum später erklärt wird, indem der Tod erzählt, wie oft das Mädchen in ihrem Leben mit ihm konfrontiert wird.
Er beschreibt das Mädchen Liesel fast liebevoll, während er dem Leser nebenbei erzählt, was um sie herum in der Welt geschieht bzw. wie viele Seelen er wieder einmal abholen muss.
Er bedauert immer wieder, welche Schicksalsschläge Liesel erleben muss und teilt dem Leser mit, was noch auf sie zukommen wird.
Der Tod ist im Nachhinein betrachtet, die ideale Erzählerfigur für dieses Buch. Er hat eine ruhige, manchmal auch trockene Sicht auf die Geschehnisse und beschreibt sie im Hinblick darauf, was noch kommen wird. Er baut damit nicht viel Spannung auf, denn er sagt dem Leser im Voraus, was passieren wird.
Trotzdem war ich als Leserin gefesselt von diesem Buch und war immer wieder schockiert, wenn das, was der Tod vorhergesagt hat, auch wirklich eintrat.
Zusammenfassend kann ich das Buch wirklich sehr weiterempfehlen an alle, die sich für den zweiten Weltkrieg interessieren und sich auch einfach mal auf eine andere Sichtweise zu diesem Thema einlassen wollen.
Lieblingszitat:
„Ich bin nicht gewalttätig. Ich bin nicht bösartig. Ich bin das Ergebnis." (S.13)
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