Dieser historische Roman hat dem interessierten Leser wirklich alles zu bieten: Liebe, Intrigen und Tragödien, die sich auf den zweiten Blick gar nicht so sehr von unseren „modernen“ Dramen unterscheiden. Nicht nur für Fans historischer Frauenromane möchte ich hiermit eine absolute Leseempfehlung aussprechen.

„Sie hätte es vorgezogen, in der Schlacht zu kämpfen, als sorgenvoll abzuwarten, welche Seite die Oberhand gewann und sich die Rechte des Siegers nehmen würde.“

Brida ist 36, verwitwet, Mutter von 5 Kindern und nach dem Tod ihres Mannes bei ihrem Bruder untergekommen, der im Lüneburger Umland eine Mühle bewirtschaftet. Wir schreiben das Jahr 1372 und abgesehen von den ganz alltäglichen Herausforderungen – wie beispielsweise unliebsame Verehrer abzuwehren – wird Brida unfreiwillig in die Irrungen und Wirrungen eines blutigen Erbfolgekriegs hineingezogen als sie einen verletzten jungen Ritter am Wegesrand aufliest und gesundpflegt. Nicht nur verliebt sich ihre älteste Tochter Hals über Kopf in den schmucken Adligen und brennt in einer Nacht- und Nebelaktion mit ihm durch, sodass Brida auf der Suche nach dem jungen Paar ihr sicheres Zuhause verlassen muss. Nein, auch der Rest ihrer Familie gerät schneller in den Sog der unruhigen Zeiten als sie jemals für möglich gehalten hätte. Als sie dann auch noch den charmanten, wortgewandten Abenteurer Brose kennenlernt, steht vorerst in den Sternen, ob diese spannende Geschichte zu Gunsten der mutigen Müllerin ausgehen wird...

„Ihr lag auf der Zunge, ihm zu sagen, dass sie ihn liebte, doch zum letzten Mal hatte sie diese Worte zu ihrem sterbenden Mann gesagt.“

Die Autorin weiß, wie sie ihre Leser bei Laune hält: Eine unterhaltsame Mischung aus Spannung, zärtlichen Gefühlen und kunstvoll eingeflochtenen historischen Details machen diesen Roman zu einem waschechten Pageturner. Sogar für mich, die ich ansonsten wenig mit historischen (Frauen)Romanen am Hut habe, war „Das Gold der Mühle“ ein echter Lesegenuss, sodass ich diesen Roman wärmstens weiterempfehlen möchte!