Rezension zu Fifth Avenue von Matthias Matussek
Rezension zu "Fifth Avenue" von Matthias Matussek
von Susanne-Henke
Rezension
Susanne-Henkevor 14 Jahren
Zehn melancholische Miniaturen von Menschen, die schon längst in den Abgrund gestürzt sind, sich aufbäumen, um sich dann behaglich darin einzurichten. Es gibt kein Entkommen – Hitler verfolgt die deutsche Jüdin, die den Naziterror in einem Kellerversteck überlebt hat, auch in dem New Yorker Keller, in dem sie eine Wäscherei betreibt. Das Böse findet den Weg in die sterile Anonymität der Flughäfen, in die sich die Stewardess vor ihrer Vergangenheit geflüchtet hat. Dem reichen Ex-Model, bleibt statt großem Drama doch nur der Gang zum Friseur. Messerscharf beobachtet und in geradezu unbarmherzig schöner Sprache auf den Punkt gebracht.