Cover des Buches MÖRDERISCHE NACHBARN: Tom Benders erster Fall ... (ISBN: 9783738036534)
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Rezension zu MÖRDERISCHE NACHBARN: Tom Benders erster Fall ... von Michael Bardon

Zu platt

von Gwhynwhyfar vor 8 Jahren

Rezension

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Gwhynwhyfarvor 8 Jahren
Die Story ist banal und die Sprache ungelenk. Tom, Lehrer, hört mitten in der Nacht Lärm und Schüsse aus dem Nachbarhaus. Barfuß rennt er rüber, während seine Frau die Polizei anruft. Tom findet ein aufgebrochenes Kellerfenster und klettert mutig hinein, findet die tote Tochter in der Küche, den zitternden Sohn im Wohnzimmer. Da ruft schon sein eigener Sohn, ein Kind, laut vor der Tür, klopft an die Haustür. Tom nimmt den Schlüssel, das Schlüsselboard kracht herunter, er probiert zig Schlüssel aus, bis die Tür sich öffnen lässt, redet mit seinem Sohn, der das andere Kind zum sicheren Nachbarhaus geleiten soll. Welche Mutter würde ihr Kind zu einer Schießerei laufen lassen? Tom schleicht hoch, mutig wie Bond, vermutet oben zwei bis drei Gangster, es wird weiter geschossen. Die haben natürlich von dem Lärm unten nichts mitbekommen … Oben angekommen streckt Tom mit dem mitgebrachten Baseballschläger glatt einen der Einbrecher nieder, Genickbruch, um dann selbst niedergestreckt zu werden.

Ab dieser Stelle kommt Spannung nur noch minimal auf. Ab 35 % weiß man sowieso wer dahintersteckt, es wird mehrfach deutlich auf den Täter hingewiesen. Genauso banal wie die Story ist der Schreibstil. Es gibt Rechtschreibfehler, ein paar, darüber würde ich hinwegsehen (obwohl ich wohl 70 % nur quergelesen habe). Die Grammatikfehler sind schon schwerwiegender, ev. auch zu verkraften. Es wird einmal in der Ichform erzählt, dann wieder zur auktorialen Erzählform gewechselt, die zudem innere Monologe beinhaltet. Das Wertesystem der auktorialen Erzählform wird nicht ordentlich eingehalten, es geht handwerklich einiges schief. Wo war der Lektor?
„Vor mir öffneten sich quietschend die Glastüren des Ausganges und ich trat hinaus in das helle Licht des Tages. Vor dem Streifenwagen rannte eine kräftige Gestalt in einem Arztkittel hin und her. … rief Bernd und rannte wie ein Verrückter um die Polizeibeamten herum.“ - „Die Sonne brannte erbarmungslos vom Himmel und tauchte die Umgebung in ein gnadenlos helles Licht.“ Das sind Beispiele der sprachlichen Gewalt es Romans und obendrauf kommen Ausdrucksschwächen, die man nicht überlesen kann. „Wer?“, quetschte ich aufgeregt hervor.“ Wortwiederholungen und Wiederholungen von Inhalten gefallen beim Lesen nicht. Die Häufigkeit von Adjektiven und Füllworten strengt an.

Leider kam im Buch keine Spannung auf. Ständig driftete der Autor in Monologe von Tom in der Ichform ab, die die Story nicht weiterbrachten. An manchen Stellen fasste ich mich an den Kopf, fühlte mich in Wikipedia versetzt. Wenn ein Polizist dem anderen etwas erklärt, was ein kriminalistische Beziehungstat ist oder wenn ein Besuch von Tom eine Hausbegehung mit ihm macht, dabei die Möglichkeit von Schlössern, Verriegelungen und Alarmanlagen ausufernd erklärt. Das klingt wie abgeschrieben aus einem Verkaufskatalog. An vielen Stellen driftet das Buch von der Story und den Personen ab und langweilt. Der ganze Plot ist nicht durchdacht und an vielen Stellen unglaubwürdig, an anderen nicht stimmig. Ich will aber nicht spoilern. Insgesamt eindeutig KEINE Empfehlung.
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