Cover des Buches Hartmann und der böse Wolf (ISBN: 9783404175512)
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Rezension zu Hartmann und der böse Wolf von Michael Frey Dodillet

Auf den Hund gekommen

von Heimfinderin vor 6 Jahren

Rezension

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Heimfinderinvor 6 Jahren
Inhalt
Hartmann ist aus gutem Grund aus dem Polizeidienst ausgeschieden und fristet sein Dasein nun mit mehr oder weniger Begeisterung als Privatdetektiv. Meist auf der Spur nach untreuen Ehefrauen- und männern, treibt ihn ein Anruf aus seiner Routine. Er soll den Besitzer einer exklusiven Hundeschule beschatten und das Geld auftreiben, das dieser seinem neuen Auftraggeber noch schuldet. Hartmann sagt zu und steht vor einem Problem: er hat keinen Hund. Um unauffällig eine Hundeschule zu bespitzeln, ist dies aber unbedingt notwendig. Also leiht er sich im Tierheim die Hündin Gitte aus, die flugs zu Bruno wird, macht einen Termin für eine Trainingsstunde – und findet sich im chaotischen Alltag unterschiedlicher Hundeerziehungsmethoden, dickköpfiger Hunde, eifersüchtiger High-Society-Damen und einer anziehenden Hundetrainerin wieder. Richtig interessant wird es für ihn aber, als Wolf dann plötzlich tot im Wald liegt. Zum einen: wie kommt er jetzt zu dem gesuchten Geld? Zum zweiten: ein Mord muss aufgeklärt werden, warum nicht gleich von ihm, wenn er schon mal vor Ort ist? Und so erweitert Hartmann seine Ermittlungen und wird dabei tatkräftig unterstützt von der Hundetrainerin Marlene – und von der Hündin Gitte.


Meine Meinung
Von Michael Frey Dodillet kenne ich schon viele Bücher: Die humorvollen und gleichzeitig tiefsinnig und emotionalen Geschichten um die Toskana-Männer und auch die lustigen und berührenden Hundegeschichten um Luna (genannt Krawallmaus) und Wiki. Nun gibt es den ersten Krimi und den auch mit Hund und da war für mich klar, dass ich auch dieses Buch lesen musste. Und ich hatte sehr viel Spaß!

Mit dem Privatdetektiv Hartmann hat der Autor eine Figur geschaffen, die auf den ersten Blick gar nicht so sympathisch erscheint. Seine manchmal fragwürdigen Methoden und seine unfreundliche Art ließen ihn für mich nicht gerade in positivem Licht erscheinen, die Herkunft seiner Lebensgrundlage ganz zu schweigen. Aber ich mochte ihn trotzdem bald und es brauchte dann nur die richtige Frau und den richtigen Hund, um ihn etwas aus seiner Spur zu bringen. Die Hundetrainerin Marlene war dafür wie geschaffen, da sie selbst nicht auf den Mund gefallen war und Gitte-Bruno war eine Hündin, die sowieso selbst am besten wusste, was sie wollte und sich so gar nicht von Hartmann aus der Ruhe bringen ließ – und sich dabei ganz langsam aber sicher in sein Herz schlich.

Auch die anderen Figuren waren alle sehr lebendig beschrieben. Ich sah den schmierigen Fiesling Wolf direkt vor mir und hatte sogar seinen Tonfall im Ohr, wenn er sich vor den anderen aufspielte. Auch die nervösen High-Society-Damen waren toll dargestellt und sorgten bei mir für einiges Kopfschütteln. Und natürlich gab es neben Marlene und dem autoritären Wolf noch eine weitere Hundetrainerin mit wieder ganz anderen mehr oder weniger erfolgreichen Erziehungsmethoden. Nicht zu vergessen die jeweiligen Hunde, die ebenfalls sehr lebendig dargestellt wurden und für einige aufregende Szenen sorgten. Und das Aufeinandertreffen von Hartmann mit seinem nervenden Nachbarn war immer wieder ein Knaller und auch die Szenen mit einigen Verdächtigen waren einfach klasse.

Die Ermittlungen im Mordfall haben mir sehr viel Spaß gemacht und auch wenn ich bald einen Verdacht hatte, so waren die Puzzleteile gut verteilt und ließen mich immer wieder hin und her schwanken. Eine Kleinigkeit in der Auflösung war dann zwar etwas zu konstruiert, aber darüber konnte ich im Gesamtbild gut hinwegsehen, dagegen hat mir gut gefallen, dass Hartmann nicht ganz ohne Verbindung zu ehemaligen Polizeikollegen und deren Informationen ermittelten konnte.

Ganz besonders gut gefiel mir neben den Figuren der Humor. Die Dialoge waren einfach klasse und die Situationskomik und die teils schrägen Ereignisse, nicht selten verursacht durch Hunde, waren einfach nur toll und machten das Lesen zu einem kurzweiligen Vergnügen. Ich hoffe sehr, noch viele Fälle des Menschen-Hunde-Gespanns verfolgen zu können und freu mich auf den nächsten Fall.
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