Rezension zu "Die Teilung des Paradieses" von Michael Heidenreich
In den Geschichten von Michael Heidenreich geht es um Trennungen. Der fiktiven Trennung einer Stadt (Paris) setzt er viel Realität aus der jüngsten Vergangenheit Deutschlands entgegen, beschreibt aber eher die kleinen Details, Situationen und Ereignisse, die im Großen der Teilung dieses Landes in einer Bedeutungslosigkeit verschwanden, die sie jedoch nicht für die hatte, die direkt mit ihnen zu tun hatten. Denn für die machten sie letztendlich ihr Leben und ihre Prägung aus (ganz hervorragend: "Mauerhunde").
Heidenreich erzählt ruhig, verzichtet auf lautes Unterstreichen, führt behutsam und sensibel durch die Geschichten, ist aber doch ganz nachdrücklich auf einen Abschluss bedacht, der den Leser nicht alleine lässt und ihm die Möglichkeit gibt, eine Ahnung von den Gefühlen zu bekommen, denen Heidenreichs Protagonisten stellvertretend für die Menschen, die mit Teilung leben mussten, ausgesetzt waren. Ein schönes kleines Buch von einem emotional schreiben könnenden Autor