Rezension zu Himmelreich und Höllental von Peter Paradeiser
Rezension zu "Himmelreich und Höllental" von Peter Paradeiser
von stephanie_bauerfeind
Rezension
stephanie_bauerfeindvor 13 Jahren
Monty Python trifft Reinhard Mey - eine Krimifarce mit Kultcharakter! ... das wurde versprochen. Liebe ich doch Monty Phyton und auch die Texte von Reinhard Mey, so freute ich mich mächtig auf dieses Buch. Der Privatdetektiv Erwin Knautschke aus Freiburg findet sich mit einer Höllen-Migräne im Himmelreich wieder. Bis er allerdings versteht, wo er ist, vergeht ein wenig Zeit. Um zu verstehen warum er da ist noch viel mehr. Um die Umstände seines eigenen Todes aufzuklären, kehrt er dreimal zu verschiedenen Zeitpunkten wieder auf die Erde zurück. Dort muss er unter anderem feststellen, dass sein "Erden-Ich" ein ziemlicher Unsympath war und dass er obwohl mehrfach vor dem Eingreifen in das Schicksal gewarnt, dieses auch mit einiger Anstrengung nicht wesentlich verändern kann. Leider ist die Geschichte nicht Krimi nicht Komödie. Witzige Passagen wechseln sich mit Längen ab, bei denen man gerne 1-2 Seiten vorblättern möchte. Der rote Faden teils eher Knäuel als Leitfaden. Monty Phyton und Reinhard Mey fand ich leider nicht wieder ... Trotzdem war das Buch unterhaltsam und angenehm zu lesen. ... der Tod einmal anders beleuchtet. Am Ende bleibt dem Leser vor allem die Frage: wenn im Paradies Nektar, Ambrosia, Wissenslücken und ewige Gleichförmigkeit warten, möchte man selbst dann nicht erstmal nachgucken, ob es einem bei der Gegenpartei möglicherweise besser gefällt? Einschränkend muss ich sagen, dass ich die Region um Freiburg selbst nicht kenne und daher nicht beurteilen kann, wie viel Lesevergnügen mir entging durch die fehlenden "aha"-Erlebnisse und "kenne ich auch"-Orte. Beides ist natürlich ein wichtiger Bestandteil von Regionalkrimis, daher halte ich es für durchaus möglich, dass der ortskundige Leser mehr Vergnügen empfindet als ich.