Cover des Buches Caveat Emptor (ISBN: 9781608197071)
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Rezension zu Caveat Emptor von Ruth Downie

Rezension zu "Caveat Emptor" von Ruth Downie

von sabisteb vor 11 Jahren

Rezension

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sabistebvor 11 Jahren
Secret messages and stolen money and mystery men and murders Nachdem Ruso in „persona non grata“ seiner Familie in Gallien einen Besuch abgestattet hat, ist er nun zurück in Londinium. Sein befristeter Vertrag mit der Armee ist mittlerweile ausgelaufen und eigentlich sollte sein Kumpel Valens ihm zwischenzeitlich einen neuen Job als Arzt besorgen. Valens, der in Londinium mittlerweile eine eigene Praxis führt, hat aber anderes Sorgen, weil seine Frau in verlassen hat und er alleine mit zwei Lehrlingen und einem Küchenjungen irgendwie Praxis und Haushalt schmeißen muss. Alles, was er Ruso organisieren konnte war ein Job als Ermittler für den Praetor. Camma von den Iceni tauchte Hochschwanger im Büro des Praetors auf und verlangte, dass man nach ihrem Mann Julius Aspers suchen solle, der Steuereintreiber ist. Julius und sein Bruder und wichtiger noch, die Steuereinnahmen von Verulamium, werden vermisst. Ruso kann nicht wählerisch sein, ein Job ist ein Job und er braucht dringend Geld, also nimmt er den Auftrag an, den verschwundenen Ehemann zu suchen, der auch bald tot in einem billigen Hotel gefunden wird. Jemand hat ihm den Schädel eingeschlagen. Zudem ist er gar nicht der Ehemann von Camma, sondern „nur“ der Vater ihres Kindes, der eigentliche Ehemann ist Ratsvorsitzender von Verulamium, was die Lage nicht gerade vereinfacht. Prinzipiell wäre es leicht verdientes Geld gewesen, wenn nicht der Bruder immer noch vermisst würde und wenn der Tote nicht einen ominösen Brief an Raum 27 hinterlassen hätte, den keiner lesen kann, und den doch irgendjemand stehlen wollte. So machen sich Ruso, Tilla und Camma auf den Weg nach Verulamium, das sich als korrupter Kleinstadtsumpf erweist. Ich war zunächst ein wenig verwirrt, ich dachte, Ruso wäre im letzten Band nur krankgeschrieben gewesen. Ich bin mir nicht sicher, ob Ärzte damals nur Zeitverträge hatten, oder nicht auf Jahrzehnte verpflichtet wurden, wie das im Militärdienst des alten Rom sonst so üblich war. Das hat einen sehr modernen Beigeschmack. Auch dass jemand Nachrichten unter Rusos Tür durchschiebt ist, wenn man weiß wie dick die damaligen Schreibtabletts oder wie hier „thin leaves of wood“ (wobei dünn wohl Definitionssache sein dürfte) waren, eher unglaubwürdig, es sei denn, die Türen hatten einen sehr großen Spalt zwischen Fußboden und Unterkante. Der Fall an sich ist sehr komplex und verzwickt und sauber ermittelt, obwohl er irgendwie ein wenig überkonstruiert wirkt, wie das teilweise auch bei Agatha Christie der Fall ist. Dennoch bleibt die Spannung so durchweg erhalten und es werden keine Hinweise verschwiegen, jeder hat eine Chance herauszufinden, wer alles mit drinnen steckt und warum. Prinzipiell ist der Fall in sich abgeschlossen, aber es gibt sehr viele Bezüge zu den früheren Bänden, so dass man die Bücher in chronologischer Reihenfolge lesen sollte, will man verstehen, warum und womit Metellus Ruso erpresst, wer Valens ist und was es mit Tillas und Rusos Beziehung auf sich hat. Trotzdem einige Dinge historisch ein wenig fragwürdig erscheinen, mag ich den ironisch, bissigen Stil der Autorin. Die Figuren haben Ecken, Kanten und Probleme und Gerechtigkeit gibt es auch nicht immer.
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