Cover des Buches Ich spür noch immer ihre Hand (ISBN: 9783451802676)
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Rezension zu Ich spür noch immer ihre Hand von Ruth Eder

Ich spür noch immer ihre Hand (Ruth Eder)

von MiniBonsai vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Tabuthema Tod und Sterben - gefühlvoll und berührend - empfehlenswert!

Rezension

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MiniBonsaivor 9 Jahren
Wieder mal ist es passiert ... ein Buch berührt mich tief in meinem Inneren, bewegt etwas in mir und hilft letztlich auch noch, selbst Erlebtes zu verarbeiten. DANKE!

Doch worum gehts in dem Buch? - es geht um ein Tabuthema der Gesellschaft: Tod und Sterben - und wie Töchter insbesondere den Tod der Mutter erleben und verarbeiten.

Das Erleben von Töchtern in ganz unterschiedlichen Lebenssituationen, die ihre Mütter mehr oder weniger im Sterben begleitet haben, wir exemplarisch erzählt.
Ruth Eder, die zu diesem Buch durch den Tod der eigenen Mutter animiert wurde und in der Hospizbewegung aktiv ist, hat dazu Interviews mit den Töchtern geführt und dann in Abschnitten zu jeder Tochter zusammen gefasst.
Heraus gekommen sind dabei viele Blickwinkel des Erlebens.

Anschließend an die persönlichen Erlebnisse der Interviewpartnerinnen gibt es noch einen Teil, der sich mit speziellen Blickwinkeln wie der Rolle des Vaters, der Bedeutung der Frauenrolle oder Fragen nach dem eigenen Tod beschäftigt.

Ausgehend davon werden dann noch Gedanken aufgenommen, die die Leserin (hier bewußt feminin, denn das Buch richtet sich insbesondere an Töchter) anregen zu einem anderen Umgang mit dem Gedanken an den eigenen Tod, denn der Tod der Mutter bringt den Tod der eigenen Generation näher.

Sterben und Tod wird in dem Buch behutsam und respektvoll thematisiert. Glaube spielt eine Rolle, aber auch ohne Gottesgläubigkeit kann man sich in den Gedanken und Erlebnissen wieder finden. Weiterführende Gedanken werden angeregt.

Insgesamt ein Buch, das Kreise ziehen kann und damit das Tabuthema Sterben und Tod ein Stück in die Gesellschaft zurück bringen wird. Zurück bringen, weil früher Tod und Sterben ebenso wie die Geburt in der Familie und Zuhause erlebt und spürbar wurde und diese zum Leben gehörenden Aspekte leider verdrängt wurden in Kliniken und Heime. Gut, dass es solche Bücher gibt und gut, dass durch die Hospizbewegung langsam Veränderungen eintreten.
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