Zunächst bedanke ich mich für den Gewinn dieses Buches und die wirklich spannende Leserunde.

Klappentext:
Eine schnatternde Meute Teenager
Eine unscheinbare Außenseiterin
Eine Verwandlung unter Tränen

Fee’s Leben ist die Hölle. Auch der Wechsel an die neue Schule bringt keine neuen Chancen, sondern nur Psychoterror und Ausgrenzung. Eines Tages spitzen sich die Dinge so zu, dass Fee nur noch einen Ausweg sieht; und der ist endgültig. Statt sie jedoch von ihrem Leben zu erlösen, bringt der von Markus vereitelte Selbstmordversuch sie in die Therapie. Wird sie es mit seiner Hilfe schaffen, ihren Lebensmut wiederzufinden oder wurde sie bereits zu tief verletzt?

In Unter schwarzen Federn spinnt Autorin Sabrina Schuh mit den Elementen von Andersens hässlichem Entlein eine düster-romantische Geschichte über Ausgrenzung, Todeswünsche und den schweren Weg eines jungen Mädchens, auf der Suche nach ihrem wahren Selbst.

Meine Meinung:
Der Schreibstil ist schlicht, aber wirklich schön. Gerade für die jüngere Zielgruppe empfinde ich ihn ideal.
Er machte es mir sehr leicht, in die Geschichte einzufinden.

Die optische Gestaltung (sowohl das Cover, als auch das Daumenkino) sind sehr ansprechend und geben dem Aussehen noch das gewisse Etwas.

Zur Geschichte muss ich sagen, dass ich die Grundaussage und die Message, die hier formuliert wurde, uneingeschränkt großartig. Mobbing und die Folgen dieser Handlungen sind ein nicht zu unterschätzender Teil unserer Gesellschaft und sollte dementsprechend auch thematisch behandelt werden. Das gelingt der Autorin insoweit gut, als dass das Mobbing vollkommen im Vordergrund steht und schlicht und ergreifend verurteilt wird.

Leider konnten mich die Charaktere und auch der sehr schnelle Verlauf der Geschichte nicht völlig überzeugen. Das liegt einerseits daran, dass ich auch nicht die ideale Zielgruppe bin, andererseits an der Schwerpunktauslegung der Autorin. In der Leserunde begründete sie dies und das alles erscheint mir auch logisch gewählt, dennoch führt es dazu, dass ich persönlich einfach nicht in die Geschichte eintauchen konnte.
Fee und Markus handelten demnach für mich oft nicht nachvollziehbar und auch das Vertrauensverhältnis der beiden baute sich zu schnell auf. Leider entsprachen auch viele Figuren Stereotypen und Klischees.
Ich muss dazu auch sagen, dass ich einfach etwas größere Erwartungen an die Geschichte hatte - dass mehr Gefühlsausbrüche passieren, mehr vom Mobbing selbst aufgezeigt wird (auch wenn dies jetzt vielleicht hart klingt) und mehr Rahmenhandlung an sich. Das hätte mich auf emotionaler Ebene auf jeden Fall mehr erreicht.

Positiv hervorheben möchte ich an dieser Stelle auch noch einmal die Darstellung von Kliniken allgemein. Jedem dürfte klar sein, dass nicht immer alles ideal abläuft, jedoch wurde hier das Schreckensbild einer psychatrischen Einrichtung verworfen und aufgezeigt, wie hilfreich sie wirklich sind. Lob dafür.

Auch wenn das Buch mich persönlich nicht vollkommen überzeugen konnte, so kann ich es dennoch uneingeschränkt empfehlen. Die Thematik ist dafür einfach zu wichtig und meines Erachtens auch gut aufgezeigt. Man merkt die gute Recherche der Autorin und auch ihre Intention - meine Kritikpunkte sind da einfach nur Geschmackssache.

Ich bedanke mich noch einmal für die lehrreichen Gespräche und die aufgezeigten Denkanstöße aus der Leserunde.