Rezension zu Die Satanischen Verse von Salman Rushdie
Rezension zu "Die Satanischen Verse" von Salman Rushdie
von rd19779
Rezension
rd19779vor 14 Jahren
»Sie sind die erhaben Vögel, und ihre Fürbitte ist wahrlich erwünscht.« Das sind die elf Worte, die aufgeschrieben eine Todesdrohung rechtfertigen sollen!? Oder war es doch mehr die gekränkte Eitelkeit eines gewissen Imans, der einmal die Stunde ein Glas Wasser trank und darüber auch eine wissenschaftliche Abhandlung geschrieben hat und sich über jene offensichtliche Karrikatur seiner selbst in diesem Werk so sehr ärgerte? Wenn sich jener Herr mit gleichem wissenschaftlichen Ehrgeiz dem Roman gewidmet hätte, müssten weder der Autor, seine Übersetzer und Verleger um ihr Leben bangen. Dann wäre nämlich auch den Fundamentalisten aufgefallen, dass die Antriebsfeder des Autors eben nicht jener Satz ist, den er einen seiner »Helden« sagen lässt (»Es gibt keine größere Verbitterung als die eines Mannes, der feststellt, daß er an ein Gespenst geglaubt hat.«), sondern dass es vielmehr darum geht, man selbst zu sein, sich treu zu bleiben und den Glauben sowie die Hoffnung nicht (leichtfertig) aufzugeben, sondern sich dem Schicksal zu stellen – egal was einen erwartet.