tränenreicher verstrickter Liebesroman
von MamaSandra
Kurzmeinung: Liebesroman mit Tragik und Tränen. Die Vergangenheit holt einen immer irgendwann ein...
Rezension
Inhaltlich halte ich mich kurz:
Die Protagonistin Emily "flüchtet" sich nach ihrer mussglückten Ehe auf die Insel Bainbridge Island zu ihrer Tante Bree. Dort möchte sie die letzten Monate, inkl. ihrer Scheidung, verarbeiten und sich zugleich zu einem neuen Buch inspirieren lassen.
Dabei trifft sie eine alte Sommerliebe (Greg), einen neuen attraktiven unbekannten Mann (Jack), den älteren geheimnisvollen Henry und lernt die beste Freundin ihrer Tante (Evelyn) kennen (etwas besser als zu Jugendtagen). Sie schwelgt dabei selbst etwas in Erinnerung an ihre Besuche in Kind- und Highschoolzeit. Zudem findet sie in ihrem Zimmer im Haus der Tante ein altes Tagebuch einer Frau, die in den 40er-Jahre auf der Insel lebte.
Dieses Tagebuch bestimmt eigentlich den Hauptstrang der Geschichte. Man weiß noch nicht, ob diese wahr ist bzw. überlegt man die ganze Zeit, welcher der "alten" Charaktere das Tagebuch geschrieben hat. Ich dachte oftmals, dass es sich um fiktive Namen realer Personen handelte. Man wird im letzten Drittel oft überrascht, fiebert mit der "Tagebuch-Frau" Esther mit, wie sie mit ihrer unglücklichen Liebe kämpft.
Der Leser wird zudem mit dem "aktuellen" Liebes-Wirr-Warr von Emily konfrontiert. Beide Liebesleben sind irgendwie miteinander verstrickt...
Hier und da lichten sich die Verbindungen der einzelnen Personen.
Zum Schluss hin habe ich die meisten Kapitel am Stück gelesen, weil ich endlich Klarheit haben wollte und gefesselt war.
Am Anfang war ich das noch nicht. Da dachte ich, es wird etwas langweilig und zieht sich wie Kaugummi. Die Handlung wollte sich mir nicht so recht ergeben und ich kam mit einigen Namen ziemlich durcheinander - vor allem weil ich immer Verbindungen suchte zwischen den "jetzt" und den 40-igern. Doch am Schluss wurde es sehr spannend und mir kamen fast die Tränen.
Leider blieb das Ende für mich etwas unbefriedigend. Zwar klärten sich alle Geheimnisse auf, aber mir fehlte ein bisschen das Happy End aller Personen, die Auflösung für alle Beteiligten. Das blieb etwas im Raum stehen, obwohl man sich den tieferen Schluss für alle denken kann. Das wollte die Autorin wahrscheinlich jedem Leser selbst überlassen.
Fazit: Eine sehr schön gelungene Liebesgeschichte, die sich als Geheimnis über Generationen "versteckt" hielt und gerade noch rechtzeitig ausgegraben wurde. Für dunkle Winterabende oder einen schönen Strandtag sehr geeignet.
Kann gar nicht verstehen, warum ich das Buch als "Ladenhüter" auf dem Krabbeltisch der Mängelexemplare erwischt habe :-)
(kein 5. Stern, weil es am Beginn doch etwas schleifte und ich tatsächlich fesselndere zeitlich versetzte Romane im Schrank habe. Aber dennoch sehr gut gelungen!)