Rezension zu Der goldene Sohn von Shilpi Somaya Gowda
Eine mutige Entscheidung kann dein Glück bedeuten oder dein Unglück. Oder beides ...
von Emotionen
Kurzmeinung: Ein berührender Roman, der das traditionelle Indien mit dem modernen Westen verbindet. Ich musste abwechselnd lachen und weinen. Toll!
Rezension
Emotionenvor 8 Jahren
"Der goldene Sohn" ist der zweite Roman der kanadischen Autorin Shilpi Somaya Gowda. Im Mittelpunkt der Handlung steht der junge Anil und der Leser begleitet ihn auf seinem Lebensweg, der es in sich hat, denn Anil ist gezwungen einen Mittelweg zwischen zwei Kulturen zu wählen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Wird er es schaffen in den USA ein angesehener Arzt zu werden? Oder überwältigen ihn seine Schuldgefühle und er wird sich zuhause in Indien, in Panchanagar seinen Verpflichtungen stellen?
"Der goldene Sohn" sieht zwar aufgrund des Cover und dessen Farben eher aus wie ein romantischer Liebesroman, aber dem ist nicht so. Stattdessen wir man ziemlich schnell mit der grausamen, indischen Realität konfrontiert, von der man sich wünscht, dass sie keine Realität wäre. Ich habe mit Anils Jugendfreundin Leena gelitten, als ich ihre traurige Geschichte gelesen habe. Es ist wirklich schrecklich wie sehr die Mitgiften in Indien noch zählen. Aber auch bei Anil in Amerika läuft nicht alles so, wie er es sich wünscht. Die Ausbildung als Arzt gestaltet sich mehr als schwierig, vor allem da Anil immer wieder aufgrund seiner ausländischen Wurzeln diskriminiert wird. Mir hat es sehr gut gefallen, dass die Szenen im "Parkview", dem Krankenhaus, in dem Anil arbeitet, so gut beschrieben wurden. Ich konnte mich richtig in den stressigen Alltag eines Arztes hineinversetzen. Aber neben dem beruflichen Druck erfährt man auch viel über Anils Privatleben. Zusammen mit seinen WG-Mitbewohner manövriert er sich immer wieder in missliche Lagen, aber auch wieder aus diesen hinaus. Sehr gute gefallen hat mir, dass die Handlung immer wieder zwischen Indien und Amerika hin und her wechselte, so konnte man mehr über beide Kulturen - vor allem über die indische, die den meisten ja weniger bekannt sein dürfte - erfahren. Ich konnte mir die Landschaft sehr gut vorstellen und auch das modernen und das traditionelle Indien, die ja auch grundverschieden sind. Meiner Meinung nach hat Gowda den indischen Generationenkonflikt sehr gut dargestellt. Viele junge Inden studieren heute in westlichen Staaten und tun sich oft sehr schwer sich der einen oder anderen Welt zuzuordnen. Sie wollen in beiden leben, aber merken dann, dass das nicht immer vollkommen möglich ist. Besonders schwierig wird die Lage oft, wenn westliche Freundinnen oder Freunde ins Spiel kommen und sich Beziehungen zwischen den Kulturen entwickeln.
"Der goldene Sohn" war für mich ein gelungener Auftakt zur LovelyBooks Lesechallenge 2016 und ich habe einige sehr emotionale Stunden mit dem Buch verbracht. Ich kann es kaum erwarten, auch das Debüt von Gowda, "Geheime Tochter" zu lesen. Die Inhaltsangabe hat mich sehr neugierig gemacht. Nun vergebe ich aber erst einmal fünf Sterne für diesen tollen Roman, mit dem ich zunächst nicht ganz warm geworden bin, da er mir eigentlich zu traurig war. Aber das Gesamtbild des Buches war eigentlich sehr stimmig und auch das Ende hat mir sehr gut gefallen. Ich kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen.
"Der goldene Sohn" sieht zwar aufgrund des Cover und dessen Farben eher aus wie ein romantischer Liebesroman, aber dem ist nicht so. Stattdessen wir man ziemlich schnell mit der grausamen, indischen Realität konfrontiert, von der man sich wünscht, dass sie keine Realität wäre. Ich habe mit Anils Jugendfreundin Leena gelitten, als ich ihre traurige Geschichte gelesen habe. Es ist wirklich schrecklich wie sehr die Mitgiften in Indien noch zählen. Aber auch bei Anil in Amerika läuft nicht alles so, wie er es sich wünscht. Die Ausbildung als Arzt gestaltet sich mehr als schwierig, vor allem da Anil immer wieder aufgrund seiner ausländischen Wurzeln diskriminiert wird. Mir hat es sehr gut gefallen, dass die Szenen im "Parkview", dem Krankenhaus, in dem Anil arbeitet, so gut beschrieben wurden. Ich konnte mich richtig in den stressigen Alltag eines Arztes hineinversetzen. Aber neben dem beruflichen Druck erfährt man auch viel über Anils Privatleben. Zusammen mit seinen WG-Mitbewohner manövriert er sich immer wieder in missliche Lagen, aber auch wieder aus diesen hinaus. Sehr gute gefallen hat mir, dass die Handlung immer wieder zwischen Indien und Amerika hin und her wechselte, so konnte man mehr über beide Kulturen - vor allem über die indische, die den meisten ja weniger bekannt sein dürfte - erfahren. Ich konnte mir die Landschaft sehr gut vorstellen und auch das modernen und das traditionelle Indien, die ja auch grundverschieden sind. Meiner Meinung nach hat Gowda den indischen Generationenkonflikt sehr gut dargestellt. Viele junge Inden studieren heute in westlichen Staaten und tun sich oft sehr schwer sich der einen oder anderen Welt zuzuordnen. Sie wollen in beiden leben, aber merken dann, dass das nicht immer vollkommen möglich ist. Besonders schwierig wird die Lage oft, wenn westliche Freundinnen oder Freunde ins Spiel kommen und sich Beziehungen zwischen den Kulturen entwickeln.
"Der goldene Sohn" war für mich ein gelungener Auftakt zur LovelyBooks Lesechallenge 2016 und ich habe einige sehr emotionale Stunden mit dem Buch verbracht. Ich kann es kaum erwarten, auch das Debüt von Gowda, "Geheime Tochter" zu lesen. Die Inhaltsangabe hat mich sehr neugierig gemacht. Nun vergebe ich aber erst einmal fünf Sterne für diesen tollen Roman, mit dem ich zunächst nicht ganz warm geworden bin, da er mir eigentlich zu traurig war. Aber das Gesamtbild des Buches war eigentlich sehr stimmig und auch das Ende hat mir sehr gut gefallen. Ich kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen.