Cover des Buches Das Lächeln der Meere (ISBN: 9783845911076)
S
Rezension zu Das Lächeln der Meere von Sofie Capasso

Wie ein mittelmäßiger Schüleraufsatz

von Starbks vor 9 Jahren

Rezension

S
Starbksvor 9 Jahren

Ich habe mich sehr über Sofie Capassos „Das Lächeln der Meere“ gefreut, denn ich habe das Buch als Sonderausgabe im Miniformat gelesen, und dieses Buch in ungefährer Pixibuchgröße passt perfekt in die kleinste Handtasche und kann dann mit zum Arzt, in den Zug, etc. Wunderbar! Der Titel klingt leider sehr angelehnt an die Bücher von Nicholas Sparks, und leider konnte mich der Inhalt auch so gar nicht überzeugen.

Zum Inhalt: Stella lebt mit ihrer Familie auf Sylt und scheint so gar nicht in ihre Familie zu passen. Eines Tages macht sie eine Entdeckung im Hause der Eltern und trifft auf zwei mysteriöse Fremde, so dass sich so langsam das Geheimnis um sie selbst und ihre besondere Affinität zum Meer erklären lassen: Wie der Titel schon sagt, ist Stella ein Halbblut. In Folgenden trifft Stella immer wieder auf die beiden Fremden, erfährt viel über ihre eigene Vergangenheit und muss eine Entscheidung treffen...

Ich habe das Buch schon vor längerer Zeit beendet und habe mich mit der Rezension sehr schwer getan. Am Ende muss ich aber sagen, dass die Autorin noch viel über das Schreiben lernen muss, bevor sie ihre Leser überraschen und mitreißen kann. Während ich das Buch am Anfang nur recht unglaubwürdig fand – Stella beschließt aus Langeweile, Ordnungssinn oder Hilfbereitschaft, die Unterlagen ihrer Eltern zu ordnen. Welcher Teenie macht dies ungefragt am Wochenende, welche Eltern lassen ihre privaten Unterlagen überhaupt so herumliegen?

Was mit Stella los ist, wird dann recht schnell aufgelöst, aber durch den Untertitel und den Klappentext ist dies keine Überraschung für den Leser. Was mich jedoch am meisten gestört hat, ist, dass die Figuren keine Entwicklung durchlaufen, dass es keinen Höhepunkt oder Spannungsbogen gibt, dass die Schilderung der Figuren sehr an der Oberfläche bleibt, dass alles ist wie beschrieben (die Guten sind die Guten, die Bösen die Bösen; es gibt also keine Überraschungen). Die Themen selbst (Konflikt zwischen den Meeresvölkern) werden nur angerissen, alles bleibt an der Oberfläche, nie hatte ich das Gefühl, in dieses Buch einzutauchen.

Fazit: Capasso kann dem Leser also nicht viel mehr bieten als eine dilettantisch aufgeschriebene Geschichte, die wenig durchdacht scheint. Ein schriftstellerisches Können war für mich nicht zu erkennen, eher eine Geschichte, wie wir sie als Schüler im Aufsatz abgeleistet hätten. So würde ich der Autorin raten, ihre Bücher erst zu veröffentlichen, wenn sie wirklich ausgefeilt sind. Ein sehr einfacher, auch teils fehlerhafter Schreibstil verlangt sicher nach einem guten Lektorat.

Anderen Lesern hat das Buch ja offensichtlich sehr gut gefallen. Sicher wird hier ein sehr junges Publikum, zu dem ich nicht gehöre, eher angesprochen, aber ich finde, auch Jugendbücher, die ich auch oft lese, können ältere Leser ansprechen. „Das Lächeln der Meere“ war mir einfach zu unausgefeilt, zu oberflächlich und ohne jegliche Wendung oder Überraschung. Ich habe sehr lange überlegt, kann aber hier leider leider nur einen Stern vergeben.
Angehängte Bücher und Autor*innen einblenden (2)

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks