Cover des Buches Kolumbus und der Tag von Guanahani (ISBN: 9783806224689)
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Rezension zu Kolumbus und der Tag von Guanahani von Stefan Rinke

Entwicklung, Geschichte und Folgen der Entdeckung Amerikas

von M.Lehmann-Pape vor 11 Jahren

Rezension

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M.Lehmann-Papevor 11 Jahren


Es gibt Ereignisse der Weltgeschichte, massive Wendepunkte der historischen Entwicklung, die es in sich tragen, immer wieder erzählt und neu beleuchtet zu werden.

Die (zufällige) Entdeckung Amerikas durch Christop Columbus 1492 ist ein solches zentrales Ereignis der Geschichte mit vielfachen Folgen und rasanten Entwicklungen, die diese Entdeckung nach sich zog. Eine Entdeckung, die, wie bekannt, in dieser Form gar nicht geplant war. Es ging um den Seeweg nach Indien, nicht um das Finden einen neuen Kontinents.

Der Professor für lateinamerikanische Geschichte, Stefan Rinke, führt dieses Ereignis auf den knapp 200 Seiten seines neuen Buches eingebettet in die vorhergehende Entwicklung, vor allem aber auch eingebettet in die direkten und späteren Folgen der Entdeckung Amerikas nachvollziehbar und im Stil sehr lebendig dem Leser nun vor Augen.

Er fußt dabei auf der grundlegenden Revision des eurozentrischen Geschichtsbildes der „Entdeckung Amerikas“, die 1992 formuliert wurde und sich mittlerweile in der Geschichtswissenschaft durchgesetzt hat.

„Die Entdeckung Amerikas und der Durchfahrt nach Ostindien um das Kap der guten Hoffnung sind die beiden größten und wichtigsten Ereignisse in der Geschichte der Menschheit. Ihr folgen waren ... groß“ (Adam Smith).

Zwei Geschehen von globaler Dimension, mit denen, durchaus ein Schwerpunkt für die Folgen, vor allem chinesische und asiatische Technik und Erfindungen (Papier, Druck, Nautik, Schießpulver, Schiffbau) sich von Europa angeeignet wurden und damit eine Art früher Globalisierung für einen deutlichen Entwicklungssprung auch in der „alten Welt“ sorgte.

Entwicklungslinien und Ereignisse, die Rinke sprachlich fast wie in einem Roman vorlegt und zunächst die Zeit vor der Entdeckung fundiert skizziert. Frühe Kulturen und indigene Kulturen bis zum Kontakt mit Europa finden hier genauso ihren Platz im Buch wie die „innere Aufbruchshaltung“ (mit denTräumen von Reichtum und Glück durch Entdeckungen) Haltung Europas.

Die Reise des Kolumbus selbst findet ihren Neiderschlag im Buch, auch mit den Verweisen auf vorhandene Quellenprobleme.

Bis dann in der zweiten Hälfte der Fokus sich auf den beginnenden europäischen Kolonialismus gesetzt wird und der Aufbau de Kolonialreiche geschildert wird.

Im Gesamten bietet Stefan Rinke eine gut lesbare, spannende und fundierte Darstellung des „Gesamtpaketes“ der Entdeckung Amerikas durch Christoph Kolumbus in komprimierter Form, in der er die geschichtliche und innere Entwicklung, welche zu diesem Ereignis führte ebenso darstellt, wie die direkten Folgen der „Entdeckung der Welt“.

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