Rezension zu "China Brain Project" von Stephan Becher
Gleich zu Beginn dieses Buches wirbt die chinesische Regierung eine Handvoll westlicher Wissenschaftlicher unterschiedlichster Fachrichtungen ab, damit diese für sie an einem geheimen Projekt tätig sind. Was alle gemeinsam haben? Sie alle benötigen für ihre Forschungen einen Computer mit höherer Rechenleistung und sind begeistert als die Regierung Zugang zu einem Quantencomputer und unbegrenzte Mittel bereitstellt (aus akademischer Sicht: Dream coming true).
Der Preis den alle zahlen: Aufenthalt in China, ohne Kontakt zur westlichen Welt und die Unterwerfung unter ein striktes System, das soziale Fehlentscheidungen massiv ahndet.
Trotz des eher gemächlichen Erzähltempos bleibt es bis zum Schluss spannend.
Der Roman räumt dem technischen Aspekt des Plots viel Platz ein. Er wird aber so gut erklärt, dass er auch für Laien gut verständlich ist.
Das dargestellte China ist natürlich eine Zukunftsvision, einige Dinge sind jedoch bereits heute Realität, kontrovers und in diesem Roman mit alles Konsequenzen durchgespielt.
Einzig der sehr männliche Blick auf die Dinge hat mich vor allem gegen Ende etwas gestört, aber das ist vielleicht nur eine rein persönliche Lesart meinerseits.