Rezension zu Lasra und das Lied der Steine von Susanne Tschirner
Rezension zu "Lasra und das Lied der Steine" von Susanne Tschirner
von Improvisationen
Rezension
Improvisationenvor 13 Jahren
Im 3. Jahrtausend vor unserer Zeit, lebt Lasra, die angehende Erdfrau (Heilerin) der Adlerleute, zusammen mit ihrer Sippe auf den Orkney-Inseln. Auf den Inseln gibt es neben den Adlerleuten noch die Stierleute, die Hirschleute und viele weitere. Alle Sippen leben friedlich miteinander, da alle Bewohner darauf vertrauen, dass die Menschen der Inseln keine Menschen töten, und alle großen Respekt voreinander haben. Doch eines Tages findet Lasra den toten Sihrus, den ehrwürdigen Sohn ihrer Lehrmeisterin Madragena. Sie ist sich sicher, dass dieser von einem anderen Inselbewohner ermordet wurde, da er eine Kopfverletzung hat, die wohl aus einem Schlag resultiert. Die Adlerleute beauftragen sie damit, den Mord aufzuklären. Da sie nur wenige Hinweise auf den Mörder hat, und auch die Aussagen der Befragten eher wage sind, steht sie vor einer sehr schwierigen Aufgabe. Susanne Tschirner hat mit "Lasra und das Lied der Steine" einen sehr fesselnden und einfühlsamen Roman geschrieben, den man nicht mehr aus der Hand legen möchte. Lasra, die Hauptprotagonistin, wächst dem Leser sofort ans Herz. Die Geschichte ist sehr komplex, und beinhaltet viele Charaktere, die aber zu Beginn des Buches kurz vorgestellt werden. Zuerst muss man noch ab und zu an den Anfang blättern, doch schon schnell hat man sich mit allen Charakteren vertraut gemacht, sodass ein flüssiges Lesen gewährleistet ist. Trotz dass die Geschichte der Adlerleute in einer so fernen Zeit spielt, kann der Leser sich gut mit Lasra identifizieren, was der Autorin zu verdanken ist. Zum einen schreibt sie in der Ich-Perspektive, sodass der Leser eine nähere Verbindung zu Lasra aufbauen kann, und zum anderen ist ihr die lebhafte und vor allem bildhafte Gestaltung von Charakteren und Situationen gelungen! Oft stellt man sich die Frage, wie man selbst wohl gehandelt hätte, und was es überhaupt bedeutet in dieser Zeit zu leben. Kritik habe ich nur wenig zu äußern. Der Roman ist zwar nicht durchweg spannend, was aber gar nicht schlimm ist, da eine Menge über die Kultur und Verhaltensweisen der Adlerleute berichtet wird - und das ist wirklich interessant!