Nichts rein – nichts raus
von Gruenente
Kurzmeinung: Tolle Plot, tolle Lesung. Für mich stimmte alles.
Rezension
Die 1990iger Jahren waren von Überbevölkerung und Umweltverschmutzung gezeichnet. Es gab zu dieser Zeit Visionäre, die die einzige Chance der Menschheit auf anderen Planeten sahen. Doch wie lebt man autark unter unbekannten Bedingungen? Um zu beweisen, dass das möglich ist, wurde das Biosphären-Projekt geschaffen. Der Roman von T.C. Boyle lehnt sich an dieses tatsächliche Projekt an. Dabei gelang es acht Menschen sich über zwei Jahre in der sogenannten Biosphäre 2 (kurz B2) am Leben zu halten.
Ist der Wahlspruch der vier Männer und vier Frauen, die sich freiwillig in einer großen Glaskuppel in Arizona für zwei Jahre einschließenliessen war:
„Nichts rein – nichts raus“ Alle Teilnehmer waren bereits dafür alles zu opfern und an ihre Grenzen zu gehen.
Der Roman beginnt vor dem Einschluss, mit der Entscheidung wer nach einem langen Auswahlverfahren mit hinein darf und wer draußen bleiben muss. Die Auserwählten sind überglücklich, aber auch so von sich überzeugt, dass sie nicht wirklich gezweifelt haben. Die, die nicht für diese Mission 2 auf der endgültigen Liste standen, sind enttäuscht, wütend, sauer.
Das Buch wird wechselweise aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt, das Hörbuch auch entsprechend von drei verschiedenen Stimmen gelesen.
Dawn Chapman, Spitzname E. wird von Eli Wasserscheid gelesen. Sie ist schön, schlau und die Nutztierwärterin. Denn auch Tiere sin in B2 mit an Bord.
Linda Ryu, Spitzname: Drachenlady, wird von Ulrike C. Tscharre gelesen. Sie ist die dritte Ich-Erzählerin. Linda ist draußen. Sie hatte mit ihrer „besten Freundin“ Linda um den gleichen Posten im Team gekämpft. Sie ist neidisch, bleibt aber beim Projekt in der Hoffnung bei der nächsten Mission dabei sein zu können.
Denn der Plan ist eine Mission nach der anderen durch B2 zu schleusen. Über 100 Jahre lang.
Bald wird klar, was die wichtigen Dinge im Leben sind: Sex und Essen. Später nur noch Essen. Denn was sie produzieren können reicht kaum für acht schwer arbeitende Menschen. Fällt einer mal aus, müssen die anderen die Arbeit miterledigen, sonst kommt das mühsame ökologische Gleichgewicht der simulierten Raumstation ins Schwanken. Und in extremen äußeren Bedingungen wird in den Menschen nicht unbedingt das Beste verstärkt.
Fazit
Witzig, spannend, lehrreich, unterhaltsam: Versuchsanordnung voller Adaptionsmöglichkeiten auf unsere heutige Zeit. Im Hörbuch werden die drei Perspektiven durch die verschiedenen Sprecher gut herausgearbeitet.
Etwas ausführlicher auf dem Blog http://leckerekekse.de/wordpress/rezension-hoerbuch-terranauten-von-t-c-boyle/