Cover des Buches Magie der Schatten (ISBN: 9783943835779)
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Rezension zu Magie der Schatten von Thomas Lisowsky

✒ [Rezi] Magie der Schatten - Thomas Lisowsky

von Buecherjaegerin_Jaci vor 10 Jahren

Rezension

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Buecherjaegerin_Jacivor 10 Jahren

Die magischen Schatten des Covers haben mich geradezu angezogen!
Eine schlichte Grundierung mit Fokus auf einen verhüllten Kämpfer. Ich mag es (:

Zwei voneinander unabhängige Geschichten, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Die ganze Zeit über habe ich mich gefragt, wann die Geschehnisse denn aufeinander prallen und siehe da: plötzlich ergibt alles einen Sinn!
Die Reisen durch Wälder, Städte, Dörfer und einsame Ebenen haben eine Menge zu bieten und manchmal schien es mir, als würde ich mittendrin sein - wenn auch nur als stiller Beobachter. Die Wörter schienen mich förmlich in das Buch aufzusaugen und ich konnte einfach nicht die Finger davon lassen!

"Felsenkatzen haben ihren Namen nicht daher, dass sie in felsigen Gegenden hausen. Sie selbst bestehen aus Felsgestein, deshalb heißen sie so." (S.72)Dieses Zitat finde ich einfach süß :3Der Autor hat es geschafft, eine neue Welt zu erschaffen, in der man sich gut zurecht findet. Während dem Verlauf musste ich immer wieder denken: "Nein! Das kann doch nicht sein! Lass das nicht wahr sein..." Aber genauso war es. Die Handlungen und das Geschehen sind also nicht durchgängig vorhersehbar, sondern überraschen hin und wieder auch.
Der Wechsel zwischen den Sichtweisen der beiden Hauptstränge ist anfangs etwas verwirrend und undeutlich, nimmt fortwährend jedoch an Übersicht zu. Ich wartete nur schon darauf, zu erfahren, was den jeweils anderen Charakteren widerfahren ist.
"Der Kaiser jagt uns nicht wegen dem, was wir getan haben, sondern wegen dem, was wir sind. Er jagt dich wegen dem, was du siehst, wenn du in einen Spiegel schaust. [...] (S.128)Harte Worte, die der Wahrheit entsprechen... Die verschiedenen Meinungen der Charaktere über den jeweils anderen, waren interessant zu verfolgen.
Ansonsten kann ich nur sagen, ohne viel zu Spoilern: Das Buch macht süchtig!
Das Finale war großartig, aber es hat mich wirklich schockiert! So kann das Buch doch nicht enden? Da musste einfach noch was kommen.... Also habe ich weitere Seiten gesucht - und sie nicht gefunden. Wahnsinn, welche Gefühle da plötzlich kamen!
Wenn es einen zweiten Teil geben sollte, muss ich ihn auf jeden Fall lesen. Vielleicht finde ich ja etwas Hoffnung für den Protagonisten. Und vielleicht finde ich die Magie selbst auch wieder (:

Hier noch ein Zitat, das mir besonders gefallen & an eine Weisheit erinnert hat:"Gib mir den Mut, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann, die Gelassenheit anzunehmen, die ich nicht ändern kann,und die Weisheit, den Unterschied zu erkennen." (S.132)

Kaiser Weider regiert das Arland. Er ist grausam und mir ziemlich unsympatisch, auch wenn er hin und wieder seine "Scherze" macht. Aber sein Charakter passt sehr gut in seine Rolle! (Heißt nicht, dass es nicht auch gute Herrscher gibt.) Dieses Zitat hat mich jedoch erstaunt, da es zeigt, dass Weider scheinbar doch nicht so ist, wie er zu sein scheint - vielleicht hat er seinen Kampf um den Frieden nur falsch aufgenommen:
"Weider lächelte, aber sein Herz trauerte." (S.259)Sein Sohn Lavar ist aus meiner Sicht nicht mehr ganz dicht, hätte sich aber gut machen können, wenn sein Vater nicht wäre...
Raigar - zwischendurch auch Kyklon genannt, wohl aufgrund eines Märchens? - ist sehr groß und stark. Mit ihm fängt die Geschichte an. Er ist wahrlich ein Kämpfer und überrascht einige Male mit seinem Wille. Trotz seiner Vergangenheit besitzt er ein gutes Urteilsvermögen, welches im Buch immer mal wieder durch weise Sprüche oder edle Handlungen sichtbar wird.
Prinzessin Zauberschuh - so von den Söldnern genannt - verändert sich auf der Reise, oder Flucht/ Gefangenschaft, ebenfalls. Seinen richtigen Namen konnte ich mir leider nicht merken... Er hatte was spanisches an sich. Auf jeden Fall ist der kleine Prinz klug und lernt nicht nur etwas, sondern gibt auch noch Erkenntnisse an andere weiter.
Vicold, der Messermann, ist der Anführer der Söldner. Wenn auch meiner Meinung selbsternannt... Ich mag ihn nicht, er ist ein Stümper! Aber seine Fähigkeit mit den Messern umzugehen, finde ich erstaunlich.
Zu Barak kann ich kaum etwas sagen. Er spielt ebenfalls eine wichtige Rolle und ist gar nicht mal so schlecht vom Wesen. Doch Weider scheint ihn da zu beeinflussen. Scheinbar ist zu diesen Zeiten das Leben wichtiger, als seine Freunde.
Nairod | Dorian - junger Magier | .... Was es mit diesen "beiden" auf sich hat? Nun, das müsst ihr schon selbst lesen. Nairods Persönlichkeit ist gut, entwickelt sich jedoch sehr selbstsüchtig. Dorian hat so gut wie keine Persönlichkeit, denn er ist Leere...
Lenia ist sehr gut mit Nairod befreundet und eine fleißig lernende Magierin. Ihre Schutzfähigkeit finde ich sehr interessant und nützlich! Es passt zu ihrem friedlichen Wesen. Allerdings bin ich etwas traurig über das Ende des Buches, in dem zwar zusammen gefügt wurde, aber nicht erhalten.
Sax spielt eine sehr wichtige Rolle... Anfangs erschien er mir mehr wie ein Nebencharakter. Er ist ein wenig gruselig o.o
Die Namen der Söldner - Rattenfinger oder Adler - finde ich auch nur allzu passend zu ihrem Erscheinungsbild oder ihren Fähigkeiten!

Sehr gute Ausarbeitungen!

Arland und das Schattenland - welches nicht immer so dunkel gewesen war - machen einen Großteil der Kulisse wett. Genau das richtige Maß, um sich selbst sein eigenes dazu denken zu können! Selbst mit solchen Beschreibungen wie: "Die Knospen öffneten sich und gaben dem Land all die längst vergessenen Farben zurück" (S.256) wurde es nicht langweilig, sondern eher noch bunt.

Der Schreibstil ist also keineswegs zu langatmig, sondern die Sätze binden sich flüssig aneinander und sind gut verständlich!
Mitfühlende Begebenheiten, mitreißende Aktionen & spannende Verfolgungen! Was wünscht man sich mehr von einem guten Fantasy-Roman. Ich hatte keinerlei Probleme mit der Sprache. Nur bei einer paar Begriffen wie Esseoder Grasnarbe musste ich mal kurz nachschlagen, was aber wohl meiner Unkenntnis zuzuschreiben ist (;

Herzzerreißend gut! Ein Muss für jeden Fantasyfan! Die Magie der Geschichte passiert nach einem gänzlich anderen Muster und ist keineswegs ein billiger Abklatsch. Eine spannende und abenteuerliche Reise mit mutigen und verzweifelten Charakteren.Thomas Lisowsky hat mir gezeigt, dass es auch Bücher ohne wirkliches Happy-End gibt, die mehr als gut sind!
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