Rezension
Liebes_Buchvor 10 Jahren
Die Bildbiographie von Ursula Welsch und Dorothee Pfeiffer ist das erste Buch, das ich über die Philosophin Lou Andreas-Salomé gelesen habe. Geboren in einer deutsch-russischen Familie in St. Petersburg, ging sie mit 19 ohne Schulausbildungnach Zürich, wo Frauen studieren konnten. Sie war mit Friedrich Nietzsche, Rainer Maria Rilke, Gerhart Hauptmann, Arthur Schnitzler und Max Reinhardt befreundet. Als sie die Psychoanalyse kennenlernt, wendet sie sich von der Literatur/ Philosophie ab und arbeitet als Psychoanalytikerin. Sigmund und Anna Freud sind ihre Freunde. Die Bildbiographie bietet zu jedem Lebensabschnitt eine Schilderung der Ereignisse und Entwicklungen und zeigt dann Bilder, Fotos und Briefe von oder an Lou Andreas-Salomé. So geht die Biographie inhaltlich nicht in die Tiefe, zeigt aber faszinierende Dokumente, über die ich nur staunen konnte. Manuskripte mit Korrekturen oder Visitenkarten mit Widmung oder kleinen Briefchen. Mit Freud habe ich mich noch nicht befasst, deshalb waren diese Dokumente besonders interessant für mich. Kurios war für mich auch zu erfahren, dass Rainer Maria Rilke eigentlich René Maria Rilke hiess. Am allerwenigsten hätte ich es erwartet, ein Aktfoto der Pädagogin Ellen Key zu sehen. Auch mit ihr war Lou Andreas-Salomé befreundet. Besonders schön die Bilder und Kommentare zu ihrer Russland-Reise. Jetzt möchte ich auch mal Ostern im Kreml feiern. Bilder der Haustiere fehlen auch nicht!