Rezension
Der 5. Fall für Thomas Andreasson
Ausnahmezustand: Es ist Mittsommernacht auf Sandhamn. Alle angereisten Jugendlichen sind fröhlich und am feiern, aber am nächsten Morgen wird eine Jungenleiche gefunden. Er gehörte zu einer Gruppe, die mit einem Boot gekommen waren und an diesem Abend sehr viel Alkohol konsumierten. Gleichzeitig verschwindet auch noch Wilma, die Tochter von Noras neuem Freund.
Die Autorin schildert alles so anschaulich, daß man das Chaos richtig vor Augen hat. Sehr viele Jugendliche, die über den Durst getrunken haben, eventuell auch Drogen konsumierten und daher große Erinnerungslücken haben. Mit Zeugen sieht es daher schlecht aus, also wo sollen Thomas und seine Kollegen hier einen Täter finden?
Irgendwann wurde die langwierige Tätersuche erfolgreich abgeschlossen, aber dann beim Ende des Buches musste ich die Luft anhalten und dachte mir NEIN, das darf nicht sein. Mehr möchte ich an dieser Stelle zum Inhalt nicht verraten.
Thomas Andreasson, Pernilla und seine kleine Tochter Elin bekommen nur wenig Raum. Nora hingegen hilft bei den Ermittlungen in diesem Fall nicht sehr viel, dafür wird ihr Privatleben weiter entwickelt. Der Leser darf gespannt sein, was aus ihrem Verhältnis zu Jonas und seiner Tochter wird bzw. auch aus ihrer Freundschaft zu ihrem Ex-Mann Henrik.
In dem vorliegenden Fall sind viele Personen involviert. Sehr gut fand ich, daß sie zum Teil ein abgeschlossenes Kapitel für ihre Vorgeschichte bekommen. Die Autorin legte gekonnt immer wieder neue Fährten und am Ende war es doch ganz anders.
Mir hat dieser 5. Fall wieder gut gefallen. Es ist wie ein Heimkommen, die Protagonisten und der Schreibstil sind bekannt. Die Autorin schreibt gleich bleibend spannend und lässt den Leser teilhaben am schwedischen Mittsommer und der Atmosphäre am Wasser und den Gästen. Aktuell und brisant war es vor allem, weil es Drogen- und Alkoholkonsum bei Jugendlichen zum Thema hatte.
Von mir eine Leseempfehlung und ich warte gespannt auf den 6. Fall!