Ich habe mich nicht so recht in den Roman finden können. Dabei ist der Ansatz durchaus interessant: Daniel Speck erzählt auf verschiedenen Zeitebenen die bewegte Geschichte der südlichen Levante seit dem/der Unabhängigkeitskrieg/Nakba. Der Palästinenserkonflikt spiegelt sich dabei auch auf persönlicher Ebene in den zentralen Figuren wieder. Allerdings funktionieren für mich einerseits die großzügig eingestreuten, (nur) gewollt tiefsinnigen Gedanken der Figuren, die den Konflikt reflektieren, nicht. Sie wirken auf mich zu oft gekünstelt und angestrengt philosophisch. Andererseits finde ich keinen Zugang zu den Figuren. Ich hatte immer wieder das Gefühl, dass die Geschichte aus der Sicht der falschen Figuren erzählt wird. Moritz und Nina, aus deren Sicht ein Großteil der Handlung erzählt wird, erscheinen mir zwar als komplexe, aber deshalb nicht weniger fade Figuren. Die einzige wirklich Figur mir Drive ist Amal – von ihr hätte ich mir mehr gewünscht. Die Handlung ist dabei nicht uninteressant, plätschert aber eher so dahin – es fehlt mir hier einfach an Tempo.
F
Fabi
- Mitglied seit 20.11.2021
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Rezensionen und Bewertungen
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Kurzmeinung: Ein solides Buch, mit einem interessanten Ansatz, aber zuweilen einschläfernder Umsetzung.
Ein persönlicherer Nahostkonflikt