The Woman in the Window - Rezension
von marcel110891
Kurzmeinung: Spannender Thriller mit langsamen Aufbau, aber wendungsreicher Geschichte.
Rezension
The Woman in the Window
Anna Fox lebt allein. Ihr schönes großes Haus in New York wirkt leer. Trotzdem verlässt sie nach einem traumatischen Erlebnis ihre vier Wände nicht mehr. Anna verbringt ihre Tage damit, mit Fremden online zu chatten, zu viel zu trinken – und ihre Nachbarn durchs Fenster zu beobachten. Bis eines Tages die Russels ins Haus gegenüber einziehen – Vater, Mutter und Sohn. Bei dem Anblick vermisst Anna mehr denn je ihr früheres Leben, vor allem, als die neue Nachbarin sie besucht. Kurze Zeit später wird sie Zeugin eines brutalen Überfalls. Sie will helfen. Doch sie traut sich nach wie vor nicht, das Haus zu verlassen. Die Panik holt sie ein. Ihr wird schwarz vor Augen. Als sie aus ihrer Ohnmacht erwacht, will ihr niemand glauben. Angeblich ist nichts passiert ...
Die Geschichte
In "The Woman in the Window" finden wir uns im Haus von Anna Fox wieder, welche ihr Haus seit längerer Zeit nicht mehr verlässt. Ihr Leben besteht aus Schach spielen, Chatten und dem Beobachten der Nachbarn. Nachdem die Familie Russel nebenan einzieht, wird sie mit ihrem eigenem Leben konfrontiert. Als sie dann noch Zeugin eines Verbrechens wird und ihr niemand glauben schenkt, wird ihr trist wirkendes Leben komplett auf den Kopf gestellt.
Alles in allem hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Das Buch beginnt langsam und lässt den Leser beinahe vorsichtig in die Welt von Anna Fox eintauchen. So wird die Familie vorgestellt, ihr Haus, ihre Nachbarn und ihr Alltag. Durch die verteilten Informationshäppchen wird dies nicht langweilig, sondern motiviert dazu, Anna Fox näher kennen zu lernen. So ergibt sich nach und nach ein eigenes Bild von dieser Frau.
Ab der Hälfte des Buches beginnt es dann spannend zu werden, nachdem das Verbrechen geschieht. Der Leser wird durch geschickte Plot-Twists und der Tatsache, dass Anna Fox niemand Glauben schenkt, immer wieder auf unterschiedliche Bahnen gelenkt, wodurch das mitraten bis zum Ende spannend bleibt.
Kurz vor Ende gibt es allerdings einen kurzen Abschnitt, indem die Fahrt aus der Geschichte genommen wird. Vielleicht sollte dies dazu dienen, dem Leser eine Pause zu gönnen, doch kommt hier tatsächlich ein wenig Langeweile auf. Hier wäre kürzer besser gewesen meiner Meinung nach.
Das Ende des Buches kann jedoch auf voller Länge überzeugen und die Geschichte zu einem tollen Abschluss bringen.
Die Charaktere
Der Hauptcharakter ist selbstverständlich Anna Fox und dieser Charakter hat viel zu bieten. Durch ihre Vorgeschichte, die der Leser nach und nach entdeckt, zeigt sich eine vielschichtige Frau, die viel hinter sich hat und mit der ich Mitleid, Freude und Angst gehabt habe, während des Lesens.
Trotz meiner Erwartung erfährt der Leser aber wenig über die anderen Familien der Straße. Nur die Familie Russel wird gut ausgeleuchtet und spielt neben Anna die Hauptrolle. Alle drei Familienmitglieder rücken immer mal wieder in den Mittelpunkt und nach und nach ergibt sich ein Bild über diese.
Der Schreibstil
Der Autor erzählt die Geschichte in der Ich-Perspektive von Anna Fox. Durch die Präsensform ist der Leser direkt im Geschehen und dies tut vor allem der Spannung in der zweiten Hälfte des Buches sehr gut. Sowohl Angst, Verwirrung, Freude und Verbitterung werden auf diese Weise sehr gut transportiert.
Die einzelnen Kapitel sind außerdem relativ kurz gehalten, wodurch es schwer ist, das Buch wegzulegen. Nach jedem Kapitel will man wissen, wie es weiter geht.
Nur die Übersetzung schien mir teilweise ein wenig verworren zu sein, was am Anfang das reinkommen in den Lesefluss etwas erschwerte.
Fazit
"The Woman in the Window" hat mir persönlich sehr gut gefallen. Durch die kurzen Kapitel und den sehr guten Schreibstil war ich von Anfang an an das Buch gefesselt. Der langsame Einstieg war nötig, um die Spannung für den zweiten Teil aufzubauen und bis zum Schluss habe ich mitgefiebert und gerätselt, was wirklich vorgefallen ist. Jedem Krimi- und Thriller-Fan kann ich dieses Buch nur empfehlen, vor allem Liebhabern von dem Film "Das Fenster zum Hof".