Cover des Buches White Horse (ISBN: 9783492280099)
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Rezension zu White Horse von Alex Adams

Rezension zu "White Horse" von Alex Adams

von Darcy vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Für mich insgesamt ein fesselnder und origineller Endzeitroman, den ich nur weiterempfehlen kann.

Rezension

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Darcyvor 9 Jahren

"White Horse" ist ein Endzeitroman, geschrieben von der neuseeländischen Autorin Alex Adams, aus dem Jahr 2012.

Der dritte Weltkrieg zwischen Amerika und China, in dem es um gefährliche neuartige Wetterwaffen ging, und ein Virus, genannt "White Horse", haben beinahe die gesamte Menschheit ausgelöscht und die Zivilisation zerstört. Nur Wenige sind gegen White Horse immun und Menschen geblieben, der Rest der Überlebenden hat sich aufgrund durch die Seuche hervorgerufener Genveränderungen in furchtbare Monster verwandelt.

Die Geschichte ist geschildert aus der Sicht der Protagonistin Zoe, einer 30-jährigen Amerikanerin, die sich zunächst im einstmaligen Italien befindet. Sie macht sich dann auf den Weg nach Griechenland, da sie hofft, dort ihren geliebten Nick wiederzutreffen. Dr. Nick Rose war Zoes Psychotherapeut, bevor sie sich ihre Gefühle füreinander gestanden. Jedoch verlässt er sie bald darauf, um in seinem griechischen Heimatdorf nach seinen Eltern zu sehen. Auf dem Weg in die italienische Hafenstadt Brindisi lernt Zoe den grausamen und skrupellosen "Schweizer" kennen, der ebenfalls die Seuche überlebt hat, er verfolgt sie von nun an.

Es wird abwechselnd über die aktuelle Situation und Handlung im "Jetzt" und über den Ausbruch von White Horse und den Verlauf des Weltuntergangs berichtet. Damals fand Zoe ein uralt aussehendes Tongefäß in ihrer Wohnung und konnte sich nicht erklären, wie dieses dorthin gekommen war. Kurz nachdem sie dieses Gefäß zerbrochen hatte, nahm die Ausbreitung der Seuche ihren Anfang und das Unheil seinen Lauf.

Die Hauptfigur Zoe fand ich sehr sympathisch, ich konnte ihr Handeln wie auch ihre Gedanken und Emotionen sehr gut nachvollziehen und mich in sie hineinversetzen. Besonders hat mir an ihr gefallen, dass sie trotz der vielen Tode und Verluste, die sie erlebt, um die Toten trauert und unbedingt versucht, ihre Menschlichkeit zu bewahren. So begibt sie sich zum Beispiel selbst in Gefahr, als sie zu Beginn des Buches das blinde Mädchen Lisa vor dem Missbrauch durch dessen Vater und Onkel rettet. Außerdem hat Zoe Angst vor der Zukunft, da sie sich um ihr ungeborenes Kind sorgt, welches in eine vollkommen unwirtliche Welt hineingeboren werden wird.

Auf der anderen Seite fand ich es schade, dass Zoes verstorbener Ehemann Sam nur ein paar Mal am Rande erwähnt wird, sodass der Leser diesen Teil ihrer Biografie schnell wieder vergisst. Meiner Meinung nach hätte die Bedeutung von Sams Tod für Zoes emotionalen Zustand, ihre aktuelle Lage etc. etwas besser dargestellt werden können. Das gleiche gilt für die Hintergründe zu Zoes Persönlichkeit bzw. ihren Charaktereigenschaften. Ihre Wohnung ist zum Beispiel durch ein aufwendiges System von Schlössern und anderen Sicherheitsvorkehrungen abgesichert, die Ursache für Zoes gesteigertes Bedürfnis für Sicherheit bleibt aber unklar.

Weiterhin haben mir die Anspielungen auf die griechischen Mythen von der Büchse der Pandora und Medusa in "White Horse" gut gefallen.

Adams' Schreibstil ist auf jeden Fall sehr bildhaft - manchmal wirkte er auf mich etwas übertrieben und bemüht. Allerdings werden auf diese Weise die beschriebenen Stimmungen und Szenen dem Leser sehr gut übermittelt.

Aber das ist Kritik auf sehr hohem Niveau, denke ich. Insgesamt handelt es sich, meiner Meinung nach, bei "White Horse" um einen fesselnden und originellen Endzeitroman, den es sich eindeutig zu lesen lohnt! Die Geschichte bleibt bis zum Schluss spannend und darüber hinaus gibt es am Ende noch einmal ein paar unerwartete und interessante Wendungen und Enthüllungen.

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