Rezension zu "The White Shadow" von Andrea Eames
Blut ist dicker als Wasser
Tintenklecks98vor 6 Jahren
Tinashe wächst in einem Dorf in Zimbabwe auf. Der Guerillakrieg der späten 60er Jahre tangiert sein ruhiges Leben bisher nur beiläufig. Als seine Schwester Hazvinei geboren wird, weiß er sofort, sie ist besonders. Ab und an kommen der reiche Onkel und Cousin aus der Stadt zu Besuch und die Geschwister sehen sich zunehmend im Strudel aus dunkeln Mächten und politischen Turbulenzen verfangen. Je älter Tinashe, Hazvinei und ihr Cousin Abel werden, desto verbundener werden ihre Bestimmungen. Tinashe würde seiner Schwester überallhin folgen, doch wie soll er sie vor den übermächtigen Kräften beschützen, die sie bedrohen?
Diese Geschichte hat mich positiv überrascht, sie glänzt durch einen passenden Stil, individuelle Charaktere und ein umfassendes historisches und gesellschaftliches Wissen. Der Glaube an böse Geister und Mächte sowie deren Bekämpfung spielen eine wichtige Rolle, ebenso die Rolle der Frau.
Die Problemdarstellung ist authentisch und der Leser begleitet Tinashe durch seine Kindheit bis zum Erwachsensein. Demnach ändert sich seine Sichtweise, besonders in Bezug auf seine Schwester.
Lediglich der Schluss fällt spannungstechnisch rapide ab und ließ mich mit dem "Das kann es doch jetzt nicht gewesen sein" Gefühl zurück.