Cover des Buches Schwesterherz (ISBN: 9783352008290)
Rezension zu Schwesterherz von Anna Licht

Rezension zu "Schwesterherz" von Anna Licht

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 12 Jahren

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 12 Jahren
Klappentext/Buchrücken: Eigentlich sind Schwestern doch immer ein Herz und eine Seele, zumal wenn sie Zwillingsschwestern sind. Nicht aber Charlotte und Luise, die sich so überworfen haben, dass sie kein Wort mehr miteinander reden – vorerst. Denn plötzlich verkündet ihre kleine Schwester Lilly völlig überraschend, dass sie heiraten will, und bittet die Zwillinge um Beistand. Charlotte und Luise müssen sich zusammenraufen, denn eine kleine Schwester lässt man nicht im Stich. Meine Meinung: Wer selbst Geschwister hat, kennt bestimmt dieses „wie Katz und Hund“ – verhalten das sich oft in der Kindheit untereinander zeigt und manchmal sogar noch in den späteren Jahren hin und wieder auftaucht. Eigentlich denkt man von Zwillingen eher das Gegenteil, das sie bedingungslos zueinanderhalten und sie nichts trennen kann. Ganz anders aber in Anna Lichts Roman „Schwesterherz“. Charlotte und Luise sind Zwillinge und seit einiger Zeit sind sich beide nicht mehr ganz grün, woran Charlotte nicht ganz unschuldig ist. Als Lilly aber plötzlich die beiden bittet, ihre Hochzeit zu organisieren, müssen sich beide zusammenreißen und ihren Konflikt klären. Dies machen sie hauptsächlich über Emails und müssen dabei erkennen, dass vieles im Leben der anderen, nicht so ist, wie es scheint. Der Leser nimmt Teil an dem Leben der Zwillinge und bekommt stets die Emails zu lesen, die die Schwestern sich untereinanderschreiben. Ab und zu kommt auch Lilly ins Spiel, ist aber eher eine Randfigur den der Roman richtet seinen Fokus auf Charlotte und Luise. Zeitweise sind die Emails witzig, manche eher erschreckend und verwirrend, dennoch wartet man gespannt auf die nächste Email der anderen. Der Handlungsaufbau ist recht gut ausgearbeitet, manche Dinge sind allerdings vorhersehbar und leicht übertrieben. Teilweise zieht sich aber auch ein leichter melancholischer Faden durch das Buch und regt zum Nachdenken an, gerade wenn man selbst Geschwister hat. Schnell wird klar das das gelesene Wort, gerade was E-Mails betrifft schnell missverstanden werden kann und für weitere unnötige Differenzen sorgt. Anna Licht verfügt über einen fesselnden Schreibstil. Sie versteht es, den Leser in den Bann zu ziehen, ihn die Geschichte nachempfinden zu lassen. Teilweise muss man lachen, weil die Schwestern sich untereinander, schon mal mit sarkastischen Dialogen das Leben schwer machen, teilweise spürt man aber auch die Liebe und Sorge zueinander. Die Figuren sind sehr gut ausgearbeitet. Beide Schwestern werden mit ihrem Charakterzügen und ihren Lebensumständen nachvollziehbar beschrieben, sodass ich mir ab und an schon denken konnte, wie Charlotte und Louise handeln würden. Die 256 Seiten vergingen wie im Flug und vielleicht ging das letzte Drittel etwas zu schnell voran, andererseits wurde es aber ungemein spannend, da ich wissen wollte, wie die Geschichte ausgeht. Die Covergestaltung finde ich passend gewählt. Die Abbildung der Schwestern auf dem Asphalt und dem weißen Herz in der Mitte passt gut in die Geschichte. Fazit: „Schwesterherz“ ist ein unterhaltsamer Emailroman, der mich schnell in seinen Bann zog und durch seine unterhaltsame und zeitweise auch spannende Handlung besticht. Dieser Emailroman hat zwar auch einen kleinen Touch Romantik, richtet seinen Fokus aber eher auf die Bande zwischen Geschwister. Kleinere Schwächen wie zum Beispiel vorhersehbare Handlungszüge sollte man ihm großzügig verzeihen. Anna Licht, geb. 1974, studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie. Sie arbeitete im Veranstaltungsmanagement, bevor es sie zurück an die Universität zog. Nach ihrer Promotion lehrte und forschte sie in Kanada. Seit 2007 ist sie an einer Graduiertenschule der Berliner Humboldt-Universität tätig. Anna Licht lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Berlin. Im Aufbau Taschenbuch Verlag erschienen ihre Romane „Jan ist weg“ und „Blau ist grüner als Gelb“. (Quelle: Aufbau Verlag) Gesamtwertung:4/5 © Michaela Gutowsky
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