Die Welt eines autistischen Teenagers
von camilla1303
Rezension
Benjamin Ludwig gibt in seinem Roman „Ginny Moon hat einen Plan“, der als deutsche Übersetzung 2017 im HarperCollins Verlag erschienen ist Einblick in die Gedankenwelt eines autistischen Teenagers. Die amerikanische Originalversion ist im selben Jahr unter dem Titel „Ginny Moon“ erschienen.
Ginny Moon ist vierzehn Jahre alt und lebt mittlerweile bei ihrer dritten Pflegefamilie, da sie als Autistin nicht überall akzeptiert wird. Bei ihrer Herzensfamilie könnte Ginny eigentlich glücklich sein, doch als diese selbst ein Baby erwarten, verändert sich das Verhalten der Herzenseltern Ginny gegenüber drastisch. Dann taucht auch noch Ginnys leiblicher Vater auf und Ginny sehnt sich nach ihrer leiblichen Mutter, die sie unbedingt finden möchte, wofür sie sogar ihre eigene Entführung in Kauf nimmt. Und was hat es mit der Babypuppe auf sich von der Ginny ununterbrochen erzählt?
Benjamin Ludwig beschreibt Ginnys Welt authentisch durch Ginnys Augen. Das erzählte wird strukturiert, nahezu akribisch durchplant, jedoch immer ohne große Gefühlsregungen, was anfänglich gewöhnungsbedürftig war. Doch nachdem ich Ginny etwas besser kennengelernt habe und ihre Welt so besser verstanden hat, sind die Seiten des Romans nur so dahingeflogen und ich habe Ginny sehr schnell ins Herz geschlossen.
Benjamin Ludwigs Debüt ist ein sehr einfühlsamer und gleichzeitiger aufrüttelnder Roman, der meine vollste Leseempfehlung bekommt. Danke, dass ich in die Gefühlswelt einer Autistin eintauchen durfte und die betroffenen Menschen nun mit anderen Augen betrachten kann. „Ginny Moon hat einen Plan“ hat meinen Blickwinkel definitiv verändert.