Cover des Buches Steelheart (ISBN: 9783453316959)
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Rezension zu Steelheart von Brandon Sanderson

Eine Welt, in der Superhelden aus unserer Kindheit zu unserem schlimmsten Alptraum werden!

von ilona89 vor 8 Jahren

Rezension

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ilona89vor 8 Jahren

Klappentext:

Die Welt wird beherrscht von den sogenannten Epics – Menschen mit Superkräften, die sich über jedes Gesetz stellen. Nichts kann sie aufhalten, und niemand kann ihrer Terrorherrschaft widerstehen. In Chicago hat ein besonders mächtiger Epic namens Steelheart die ganze Stadt in einen stählernen Albtraum verwandelt. Er glaubt sich unbesiegbar – doch er hat nicht mit David gerechnet. Dessen Plan: Rache an Steelheart und Freiheit für Chicago! Ein Plan, der ihm alles abverlangen wird.

Als David sechs ist, zerstört eine gewaltige Explosion die Welt, die er kannte. Einige der Überlebenden erlangen Superkräfte, die sie dazu nutzen, sich die übrigen untertan zu machen. Als David acht ist, muss er miterleben, wie einer dieser Superhelden, ein gewisser Steelheart, seinen Vater ermordet. Von da an kennt David nur ein Ziel: herauszufinden, warum sein Vater sterben musste. Und ihn zu rächen. Er schließt sich einer Untergrundbewegung an, die die Herrschaft der scheinbar unbesiegbaren Superhelden bekämpft. David ahnt, dass sogar der mächtige Steelheart eine Schwachstelle hat. Er muss sie nur entdecken. Doch das bunt zusammengewürfelte Grüppchen der Widerstandskämpfer muss sich erst zusammenraufen. Und nicht jeder billigt Davids Plan, Jagd auf Steelheart zu machen …

Erster Satz:

Ich habe Steelheart bluten sehen.

Meine Meinung:

Obwohl ich sehr gerne Endzeitromane und Dystopien lese, dachte ich anfangs, dass "Steelheart" für meinen Geschmack einfach zu viele Science Fiction - Elemente enthält und es einfach nichts für mich ist. Dadurch aber, dass ich das Buch oft bei anderen Bloggern sah und es immer nur gute Bewertungen bekam, wurde ich doch neugierig und ich muss ehrlich sagen, dass ich von "Steelheart" überrascht wurde - positiv überrascht! Es erinnert mich ein bisschen an "Der Marsianer" - bei diesem Science Fiction - Roman habe ich mich anfangs auch ziemlich gesträubt, weil dieser sonst auch nicht zu den Büchern gehört, die ich sonst lese, aber man wird von der Bildgewaltigkeit, der spannenden Geschichte und den authentischen und unterhaltsamen Charakteren unterhalten und man kann einfach nicht anders als von dieser Vielfallt gefesselt zu sein.

Die Idee des Autors fand ich phänomenal und vor allem ziemlich genial. Diesmal sind die Superhelden unserer Kindheit ausnahmsweise die absolut Bösen. Ihre Grausamkeiten gegenüber den Menschen übertreffen jegliche Vorstellungskraft und die Beschreibungen ihrer Taten gehen dem Leser unter die Haut. Die Superhelden von Brandon Sanderson scheinen zudem unbesiegbar und die Menschen, die unter ihrer Herrschaft leiden, denken nicht mal daran sich gegen sie zu wehren - sie hätten ohnehin keine Chance. Doch es gibt eine kleine Gruppe, die sich zusammengetan hatte und den wahnsinnigen Plan verfolgt, zumindest die "kleineren" und weniger mächtigen Superhelden, Epics genannt, zu stürzen. Sie sind immer auf der Suche nach irgendwelchen, noch so unbedeutenden Schwächen dieser Kreaturen, die eins Menschen wie wir waren. Als eines Tages David sich ihnen anschließen möchte, sind sie zunächst misstrauisch. Vor allem als dieser behauptet, dass er Steelheart, den mächtigsten und unbesiegbarsten unter den Epics einmal hat bluten sehen - eine pure Wunsch- oder auch Wahnvorstellung für einige unter ihnen.

Die gesamte Geschichte wird aus Davids Sicht erzählt - mal humorvoll, mal jedoch schonunglos und ergreifend. Der junge, sympathische Protagonist kommt unglaublich authentisch rüber und trotz seiner vielen Schwächen, Ecken und Kanten zeichnet er sich durch seine Charakterstärke, Entschlossen und Unnachgiebigkeit aus. Anfangs hatte ich das Gefühl, dass sein junges Alter, er ist vor kurzem 18 geworden, ihm zur Verhängnis werden konnte. Seine Zielstrebigkeit und Wut auf Steelheart machten ihn oft blind und er brachte sich und seine Crew deswegen nicht nur einmal in Gefahr. Seine Besessenheit machte mir anfangs auch Sorgen, doch mit der Zeit lerne er aber seine Gefühle und Impulse zu kontrollieren und seine Intelligenz richtig einzusetzen, sodass er später auch nützlich im Kampf gegen die Epics eingesetzt werden konnte.

Auch die anderen Nebenfiguren fand ich sehr gut ausgearbeitet und facettenreich. Zwar ist die Untergrundorganisation der Rächer sehr verschwiegen und umgeben von Geheimnissen, aber man kann nachvollziehen, wie wichtig das für ihr Überleben ist und dass sie im Grunde niemanden trauen können. Nicht mal David, der wie sie das gleiche Ziel verfolgt. Man erfährt jedoch im Laufe der Zeit nach und nach einige Informationen über sie, sodass der Leser ein stimmiges Bild von der Geschichte erhält.

Die Handlung ist durchgehend spannend. Schon die ersten Seiten des Romans haben mich vollkommen in ihren Bann gezogen. Der Autor vermittelt gekonnt die Trauer und Wut, die der damals noch kleine David empfindet, als sein Vater, samt anderen Menschen, die sich zu dieser Zeit in der Bank befanden, in der der Überfall stattfand, von Steelheart ermordet wurden. Nach so einem spannenden Prolog hatte ich schon befürchtet, dass es eine Weile eher ruhiger um den Protagonisten wird und wir nur mit seinem von harter Arbeit geprägten Alltag konfrontiert werden. Die weiteren Kapitel sind jedoch zu meiner Überraschung auch weiterhin von actionreichen Ereignissen geprägt. Vor allem die überraschenden und nicht vorhersehbaren Wendungen bei "Steelheart" sind dem Autor absolut gelungen und man staunt wirklich nicht schlecht, was Brandon Sanderson sich hat alles einfallen lassen.

Den Schreibstil bewundere ich sehr, da er sehr direkt und authentisch wirkt. Der Autor verliert sich zwar nicht in ausschmückenden Beschreibungen, jedoch hat seine Schreibweise eine beeindruckende Bildgewaltigkeit, die es ermöglicht, sich die düstere Atmosphäre vor Augen zu führen.

Zitat:

Möglicherweise vergingen Jahre, ehe ich noch einmal so eine Gelegenheit bekam. Das durfte ich nicht zulassen. Ich holte tief Luft, nahm das Gewehr herunter und schlang es mir über die Schulter. Entschlossen trat ich auf die Straße und ging auf Fortuity zu. Es wurde Zeit, den Rächern meine Bewerbung zu präsentieren. Cover: Das Cover passt perfekt zum Inhalt des Buches. In der Mitte sehen wir David, der umgeben von einer durchbrochenen Mauer aus Stahl tapfer vor sich hinstarrt. Wir können auch einen Blick auf die Zerstörung erhaschen, die von Steelheart gezielt verursacht wurde. Ich finde dieses Cover auf jeden Fall sehr gelungen.

Fazit:

Trotz anfänglicher Bedenken, dass "Steelheart" nicht unbedingt zu den Büchern gehört, die ich sonst lese, wurde ich eines Besseren belehrt. Der Auftakt der Reihe rund um böse Superhelden konnte mich in jeder Hinsicht begeistern! Die Charaktere sind sympathisch, authentisch und facettenreich und sogar die Epics, die hier die Anti - Helden spielen, fand ich faszinierend. Die Idee des Autors, dass diesmal die Schwachen die wahren Helden sind und auch die vielen frischen und einzigartigen Elemente in der Geschichte sind absolut genial! Die Handlung ist actionreich und durchgehend spannend. Vor allem die vielen überraschenden Wendungen, machen den Leser sprachlos! Ich vergebe für Steelheart 5 von 5 möglichen Sternen und freue mich schon riesig auf den 2. Band!

Weitere Rezensionen findet ihr auf meinem Blog: Ilys Bücherblog

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