Cover des Buches Wen liebst du, wenn ich tot bin? (ISBN: 9783401068404)
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Rezension zu Wen liebst du, wenn ich tot bin? von C. J. Flood

Einfach nur schrecklich!

von Annilane vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Eines der schlechtesten Bücher, die ich je gelesen habe. Zigeunerhass und Alkohol dominieren hier in dieser emotionslosen Geschichte.

Rezension

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Annilanevor 10 Jahren
Ich wurde schon lange nicht mehr so sehr enttäuscht!

Die Geschichte der 13-jährigen Iris, die zusammen mit ihrem Vater und ihrem etwas älteren Bruder Sam in einem Haus inmitten von großen Feldern lebt, konnte mich absolut nicht überzeugen.
Im Prinzip geht es in der gesamten Geschichte nur darum, dass sich eine Zigeuner-Familie direkt auf dem Feld neben dem Haus der Familie niederlässt, der Vater den totalen Hass auf solche Leute hat und Iris sich natürlich in den hübschen Zigeuner Jungen verliebt. Natürlich wird ihr das vom Vater verboten, sie tut es trotzdem und dann geschieht etwas Schreckliches.

Schon gleich am Anfang merkte ich, dass ich mich an diesen Schreibstil nicht gewöhnen werde. Er ist plump und ziemlich kindlich, teilweise abgehackt und langweilig.
Eigentlich hatte ich mich auf eine tragische Geschichte eingestellt, denn der Klappentext versprach mir genau dieses. Doch leider entpuppte sich die Geschichte als reiner Abfall.
Völlig emotionslos schreibt die Autorin in diesem Buch über einen wirklich schrecklichen Totschlag, den puren Hass auf Zigeuner-Familien, den Verlust der eigenen Mutter, die sich für unbestimmte Zeit einfach mal so aus der Familie gezogen hat, um auch mal ihr Leben zu leben und über eine eher ungewöhnliche Liebe.
An dieser Stelle muss ich wirklich sagen, dass das meiste Gefühl in dem Klappentext steckt.

Iris ist die einzige Person, die ich in dem ganzen Buch sympathisch finde. Alle anderen haben mich recht schnell genervt oder wurden hier einfach viel zu übertrieben beschrieben.
Am schlimmsten jedoch fand ich die Tatsache, dass das Trinken von Alkohol als völlig normal dargestellt worden ist. Permanent wird in dieser Geschichte gesoffen und das hat mich echt genervt. Vor allem, weil keiner auch nur ein Wort dagegen gesagt hat.
Selbst Iris, die ja nun erst 13 Jahre alt ist, bekommt am Ende der Geschichte von ihrer Mutter einen Schuß Brandy in ihren Kakao und fühlt sich danach ganz wohlig. Auch ihr erst 15-jähriger Bruder sitzt mit einer Flasche Wodka in seinem Zimmer, raucht und lässt sich volllaufen.
Ach ja, der Vater ist natürlich auch permanent in der Kneipe...wie soll es auch anders sein.
Ich meine, natürlich gibt es zerrüttete Familien, in denen es so oder so ähnlich abläuft, aber die Tatsache, dass die Familie von Iris eher als eine anständig und völlig normal gilt, fand ich ziemlich erschreckend. Was gibt die Autorin unseren Kindern für einen Unsinn mit auf den Weg? Trinkt einen Schluck und dann geht es euch gleich viel besser? Boah, ich könnte mich da noch stundenlang drüber aufregen.

Schlimm fand ich auch den extrem heftigen Hass, den der Vater für die Zigeuner empfindet. Er lässt sich auf überhaupt nichts ein, hört seiner Tochter nicht zu und ist nur an einer Sache interessiert. Er will auf Biegen und Brechen diesen Abschaum vertreiben...koste es, was es wolle.
Ganz ehrlich? Ich konnte die permanenten Beschimpfungen kaum noch ertragen. Es hat mich so furchtbar wütend gemacht und am liebsten hätte ich ihn mal so richtig kräftig durchgeschüttelt und ihm versucht klar zumachen, dass diese Menschen keinem etwas tun und das er sich gefälligst mal um seine eigene Familie kümmern sollte.
Traurig finde ich auch, dass dieser Hass bis zum Schluss anhält. Iris, die sich ja nun in den wirklich netten (mehr aber auch nicht) Zigeuner- Jungen verliebt hat, wird bis zum Schluss von ihrem Vater dafür verurteilt, obwohl dieser Junge, im Gegensatz zu seinem Sohn Sam, nichts Böses im Schilde geführt hat. Ganz im Gegenteil sogar...er wollte immer nur in Frieden leben und auch Provokationen ist er so weit wie es eben ging, aus dem Weg gegangen.
Auch hier habe ich mich gefragt, was die Autorin sich dabei gedacht hat. Sollte man nicht eigentlich jedem Menschen, egal woher er kommt und wie er aussieht, eine Chance geben?
Das Ist auf jeden Fall genau das, was ich absolut wichtig finde und meinen Kindern immer und immer wieder versuche klarzumachen.

Hach, ich könnte jetzt noch ewig lange weiter meckern, aber ich denke es reicht.
Fakt ist, dass ich dieses Buch definitiv niemals an meine Kinder weiterreichen werde.

Von mir gibt es keine Leseempfehlung!

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