Cover des Buches Die Zauberlinie (ISBN: 9781477880852)
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Rezension zu Die Zauberlinie von Christian Zeitmann

Gefangen zwischen Diesseits und Jenseits ...

von Insider2199 vor 9 Jahren

Rezension

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Insider2199vor 9 Jahren

Gefangen zwischen Diesseits und Jenseits ...

„Geschichten sind wie die Luft, die wir atmen. Sie begleiten uns durch den Alltag, machen uns nachdenklich, betroffen, glücklich oder helfen uns durch schwere Stunden, mit der Gewissheit am Ende des Tages zu einer spannenden Erzählung zurückkehren zu können.“ Der im Rheinland geborene und lebende Autor stellt hiermit seinen Debüt-Roman vor.

Zum Inhalt: Bjarne hat sich gerade erst unsterblich in Antonia (Toni) verliebt, als er bei seiner großen Leidenschaft, dem Strandsegeln, schwer verletzt wird und ins Koma fällt. Gefangen zwischen Diesseits und Jenseits muss er das „Wagnis der Liebe auf sich nehmen“ – einem Ratschlag seines geliebten, kürzlich verstorbenen Großvaters folgend – und eine Entscheidung treffen ...

Meine Meinung: Der Anfang ist wie bei vielen Roman vielversprechend – in diesem Falle fand ich die Grundidee sehr interessant, das Thema „Koma“ für mich auch der Grund für die Bewerbung zur Leserunde bei LovelyBooks – aber dann geht es bedauerlicherweise stetig bergab. Die Handlung wird leider früh vorhersehbar, die Dialoge stetig schwülstiger. Als dem Held im Traum noch der Großvater als sprechender Rabe erscheint und Sätze wie „Die Liebe macht dich stark und gibt dir Kraft. Sie ist wie ein Leuchtturm in der Ewigkeit“, in aller Ernsthaftigkeit von sich gibt, war für mich die Schmerzgrenze endgültig erreicht, und ich hätte am liebsten das Buch an dieser Stelle zugeklappt.

Aber es sollte noch schlimmer kommen: ein nachgeschobenes Ende sollte den Leser über einen – für mich unglücklicherweise enttäuschenden Schluss – hinweg trösten, verfehlte aber bei mir völlig die Wirkung! Denn wie soll ich mich als Leser für das Glück zweier – erst hier am Schluss neu eingeführten – Figuren freuen, die ich gar nicht kenne, um die es in diesem Roman gar nicht geht? Da wäre mir ein „echtes“ Happy-End wahrlich lieber gewesen.

Sprachlich gehört der Roman zur leichteren Lektüre und greift ab und zu meines Erachtens zu stark in die Klischee-Kiste. Am meisten hat mich jedoch das Belehrende gestört: alles, was der Autor jemals über Koma recherchiert zu haben scheint, wird dem Leser in geballter Form präsentiert und auch oft „lehrerhaft“ erklärt, wo es vielleicht ratsamer gewesen wäre, die Szenen für sich sprechen und den Leser seine eigenen Schlussfolgerungen ziehen zu lassen – die meisten Leser sind nämlich sehr wohl dazu in der Lage.

Fazit: Eine für meinen Geschmack etwas zu schwülstige Liebesgeschichte mit einem enttäuschenden Ende, dem Leser mit „erhobenem Zeigefinger“ präsentiert. Ich vergebe noch 2,5 Sterne, weil ich bis zum Ende durchgehalten habe, einige Schilderungen wie das Strandsegeln sehr authentisch wirken und die Grundidee sehr interessant ist – obwohl man aus Letzterem sicher mehr hätte herausholen können. Schade! Von mir eher keine Leseempfehlung. :-(

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