Cover des Buches Fool (ISBN: 9783868046144)
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Rezension zu Fool von Christopher Moore

King Lear - lustig interpretiert

von SaintGermain vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Die lustige Neufassung von Shakespeare´s "King Lear"

Rezension

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SaintGermainvor 8 Jahren

Als Mann nie endender Scherze ist Pocket der Lieblingsnarr von König Lear und kennt dessen drei Töchter von Kindesbeinen an. Daher weiß er auch, dass Ärger droht, als allein Lears jüngste, aber aufrichtigste Tochter dem Vater einen Schwur auf ihre unsterbliche Hingabe und Liebe zu ihm verwehrt. Kurzerhand wird sie enterbt und verbannt. Die einzige Person, die die Dinge wieder gerade biegen kann, ist Pocket. Er hat Erfahrung. Er wird ein paar wilde Manöver fahren müssen: Hier ein paar Flüche aussprechen, dort zu ein paar Meuchelmorden anstiften, ein oder zwei Kriege beginnen ... der übliche Kram. Denn Pocket mag ein Narr sein, aber er ist kein Idiot.

All die Ränkespiele um Liebe, Macht, Eifersucht... alle die Moritaten, die William Shakespeare's Figuren in ihren Stücken vollführten... wer kennt sie nicht?
Sind schon Shakespeare's Werke eine große Wonne zu lesen, so darf ich Christopher Moore und seine Neuinterpretation von "King Lear" aus der Sicht des Hofnarren Pocket wärmstens als höchst amüsante und frivole Addition zu den unschlagbaren Werken Willy's empfehlen!!! In diesem Roman wird auf höchst unterhaltsame Weise mit viel Wortspiel und leichter Obszönität die Geschichte um König Lear und seine drei Töchter erzählt. Der Roman liest sich flott mit permanentem Schmunzeln und macht sehr große Lust, sich auch die Originalvorlage vorzunehmen - die gewiß um einiges dunkler und blutiger ausfällt als dieser Roman!

Fool ist eine König-Lear-Bearbeitung im Hans-Sachs-Stil. Gerade am Anfang ist das Buch in einer arg derb-sexualisierten Sprache geschrieben, sodass ich befürchtete, dass auf vulgäre Weise lediglich über Sex "gesprochen" wird. Dann allerdings "fängt sich" die Geschichte und ein Plot wird entwickelt. Der gute alte Shakespeare schimmert immer mal wieder durch.
Aus Sicht des Narrs wird nicht nur die Handlung erzählt, sondern der Narr schürt die Intrigen, um seine Geliebte wieder zu bekommen, die dummerweise den König von Frankreich geehelicht hat.
Die "Bösen" werden von den Schatten ihrer Vergangenheit verfolgt und die "Guten" bekommen den verdienten Lohn.
Wer er es schafft, über die derbe Sprache am Anfang hinwegzukommen und nicht mehr als locker leichter Unterhaltung erwartet, ist mit dem Buch ganz gut bedient.

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