Cover des Buches Steirerkind (ISBN: 9783839213964)
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Rezension zu Steirerkind von Claudia Rossbacher

Rezension zu "Steirerkind" von Claudia Rossbacher

von AusZeit-Mag vor 11 Jahren

Rezension

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AusZeit-Magvor 11 Jahren
Inhalt - Zwei Tage vor der Eröffnung der Alpinen Ski-WM in Schladming wird eine Leiche unweit der WM-Stadt unter der Eisdecke des Steirischen Bodensees gefunden. Bald stellt sich heraus, dass es sich dabei um den seit Wochen vermissten Cheftrainer des österreichischen Herrenskiteams handelt, der sich die tödliche Kugel nicht selbst in den Kopf gejagt hat. Sandra Mohr und Sascha Bergmann vom LKA in Graz ermitteln in der WM-Region rund um den Dachstein – Heimat des toten Cheftrainers und seines ehemaligen Schützlings Tobias Autischer. Prompt gerät der inzwischen prominente Skirennläufer – im Blickpunkt der Medien und seiner Fans – unter Mordverdacht. Doch hat der WM-Favorit seinen Coach tatsächlich umgebracht? Oder war es doch der junge Liebhaber der Witwe, der mehr als nur ein Geheimnis verbirgt? Ein spannendes Rennen am Rande der Ski-WM nimmt seinen Lauf … - Einschätzung - Ob Abfahrt, Kombination, Riesentorlauf oder Slalom … Bereits als Kleinkind gehörte das Verfolgen sämtlicher Skirennen im Fernsehen zum Pflichtprogramm. Und haben sich auch die Namen der österreichischen Asse von Franz Klammer und Annemarie Moser in Marcel Hirscher und Anna Fenninger geändert – die Begeisterung für den Skisport ist nach wie vor dieselbe. Umso mehr freute es mich, als ich den neuen Roman von Claudia Rossbacher entdeckt habe, deren aktueller Mordfall sich zur Zeit der Ski-WM in Schladming ereignet. Da ich selbst vor 1,5 Jahren für ein paar Tage in der Region Urlaub gemacht und einige der im Buch vorkommenden Lokalitäten (Planet Planai, Mediencenter etc.) besucht habe, bescherte mir die literarische Reise in die Dachstein-Tauern-Region doppelten Genuss. - Sandra Mohr, inzwischen wieder glücklich mit ihrem Julius vereint, beschließt, nach all den ihr auf privater Ebene auferlegten Prüfungen, das Berufsleben künftig aus ihrer Beziehung herauszuhalten. Leider ist hier eher der Wunsch der Vater des Gedankens und so dauert es nicht lange, bis es zwischen den beiden erneut kriselt. Auch auf beruflicher Ebene wird ihr wieder so einiges abverlangt, denn Chefinspektor Sascha Bergmanns Passion, seine Kollegin auf die sprichwörtliche Palme zu bringen, scheint nach wie vor ungebrochen zu sein. - „Bist du eigentlich nur auf dieser Welt, um mich zu ärgern? Verarschen kann ich mich auch selber!“, schrie Sandra ihn an. „Ich kann es aber viel besser“, konterte Bergmann. - Natürlich gibt es auch wieder viele interessante Nebencharaktere. Da wäre zum einen der Fischerwirt vom Steirischen Bodensee samt seiner Sippschaft. Auf den ersten Blick eine glückliche Familie, dringt im Laufe der Ermittlungen doch das eine oder andere brisante Geheimnis an die Oberfläche. Auch Irene Wintersberger, die Frau des ermordeten Cheftrainers, die – getrennt von Tisch und Bett – schon seit geraumer Zeit eigener Wege geht, gehört zu den Verdächtigen. Ebenso Gregor Fitzner, Inhaber eines Friseursalons und jugendlicher Liebhaber der Witwe, scheint ein paar Geheimnisse zu hüten. Nicht zu vergessen sein Freund und der Sohn der Wintersbergers Lukas, der als Barkeeper seine Brötchen verdient und mit einer der Tänzerinnen des Nachtclubs liiert ist, in der der Cheftrainer zuletzt lebend gesehen wurde. Zum Schluss, aber durch Indizien von Beginn an in das Visier der Ermittlungen gerückt, sei noch der WM-Favorit und ehemaliger Schützling des Cheftrainers Tobias Autischer erwähnt. Der Sunnyboy des Technikerteams erkennt ziemlich schnell den Ernst der Lage und setzt alles daran, seine Unschuld zu beweisen. - Claudia Rossbacher, geboren in Wien, zog es nach ihrem Studium der Tourismuswirtschaft in die Modemetropolen der Welt, wo sie als Model im Scheinwerferlicht stand. Danach war sie Texterin, später Kreativdirektorin in internationalen Werbeagenturen. Seit 2006 arbeitet sie als freie Autorin in Wien. In dieser Zeit entstanden unter anderem mehrere Kriminalromane und Kurzkrimis. - Die Autorin hat mit „Steirerkind“ abermals einen soliden und spannend geschriebenen Krimi abgeliefert, der sich vor allem zum Ende hin rasant entwickelt. Die Ereignisse rund um eine Armbanduhr mit dazugehörigen DNA-Analysen überschlagen sich förmlich und als schließlich die Handschellen zuschnappen, darf man über die Aufklärung des Falles „Roman Wintersberger“ wahrlich erstaunt das Buch schließen. Abgesehen davon hat Claudia Rossbacher den Schauplatz Schladming mit der Ski-WM als Event wirklich perfekt gewählt – eine tolle Werbeplattform für die Region, aber auch für die Autorin. Natürlich sei auch noch erwähnt, dass wir wieder auf einige Worte in steirischer Mundart stoßen, die diese Alpen-Krimis zu etwas Einzigartigem machen. Man erfährt, welche Bedeutung es hat, „wie eine gsengte Sau“ zu fahren, was es mit einer „Gatschn“ bzw. einem „Rearbeitl“ auf sich hat und wird mit Ausdrücken wie „sekkieren“ bzw. „wischerln“ konfrontiert, die zu kuriosen Spekulationen veranlassen. Mit dem entsprechenden Glossar dürfte es aber auch für Nicht-Steirer kein Problem sein, sich zurechtzufinden ;-) - Das Cover des Gmeiner Verlages lässt keinerlei Zweifel aufkommen, in welcher Jahreszeit Claudia Rossbachers neuer Krimi spielt. Der Leser betrachtet ein mit Moosflechten bewachsenes Baumrindenherz, das von scheinbar frisch gefallenem Schnee eingehüllt wird. Äußerst stimmungsvoll und für mich das bisher schönste Cover der drei Alpen-Krimis! - „Steirerblut“, der erste Fall für LKA-Ermittlerin Sandra Mohr, wurde unter der Regie von Wolfgang Murnberger für den ORF verfilmt. In den Hauptrollen: Miriam Stein, Hary Prinz und Robert Stadlober. Ausstrahlungstermin: Frühjahr 2013! - Fazit - Ein weiterer Alpen-Krimi der Extraklasse von Claudia Rossbacher. Rasant und spannend erzählt, der Schauplatz mit dem topaktuellen Thema Ski-WM perfekt gewählt. Für die Möglichkeit, ein wenig WM-Luft zu schnuppern, gibt es von mir ein Dankeschön und 5 von 5 Steirer-Herzen! (LK)
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