Cover des Buches Zum Wiedersehen der Sterne (ISBN: 9783546004398)
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Rezension zu Zum Wiedersehen der Sterne von Dinaw Mengestu

Rezension zu "Zum Wiedersehen der Sterne" von Dinaw Mengestu

von serendipity3012 vor 14 Jahren

Rezension

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serendipity3012vor 14 Jahren
Dieser Roman ist wunderbar! Dinaw Mengestu, in Äthiopien geboren und zweijährig mit seinen Eltern in die USA gekommen, hat einen berührenden Roman über das Leben im Exil geschrieben. Sein Held Sepha Stephanos lebt bereits seit 17 Jahren in den Vereinigten Staaten und ist doch nie richtig dort angekommen. Er betreibt einen kleinen Laden in einem Viertel, in dem nur Einwanderer wohnen und lebt immer ein wenig zwischen der in Äthiopien zurückgelassenen Vergangenheit und seiner neuen "Heimat". Seine Freunde "Ken-der-Kenianer" und Joseph-aus-dem-Kongo" sind Bindeglieder in die afrikanische Heimat, sie überspielen ihre Resignation und ihre Einsamkeit mit Witzen und Sarkasmus. Eine Chance auf eine Veränderung in seinem Leben und darauf, das nicht mehr neue Heimatland wirklich zu einem Zuhause zu machen, ergibt sich, als er die Weiße Judith und ihre Tochter naomi kennenlernt. Sie ziehen in das fast nur von Schwarzen bewohnte Viertel und fallen dadurch auf; naomi zieht die Blicke auf sich, weil ihre Hautfarbe bezeugt, dass ihr Vater ebenfalls ein Afrikaner sein muss. Langsam nähern sich Judith und Staphanos einander an. Er schließt Freundschaft mit ihrer Tochter und hofft auf eine Veränderung in seinem eintönigen Leben. Mengestu drückt nicht platt auf die Tränendrüse, sein Roman will nicht einfach nur vordergründig betroffen machen. Zuweilen schreibt er sehr locker und humorvoll und lässt die Einsamkeit und Verzweiflung seiner Protagonisten zwischen den Zeilen durchschimmern. Der Leser erfährt viel über die Ängste voreinander, das heißt der Einheimischen und der Zugezogenen, der "Fremden", über die Schwierigkeiten, in einem Land Fuß zu fassen, das ganz anders ist als das eigene, mit dem Verlust der Heimat und allem, was damit zusammenhängt, fertig zu werden. Khaled Hosseini sagt über den Roman: "Eine reiche, poetische Geschichte über Heimatverlust und Einsamkeit, die mich tief bewegt hat."
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