Rezension zu Elizabeth wird vermisst von Emma Healey
Glaubhaft, gut geschrieben, aber mit Längen
von irrelephant
Kurzmeinung: Man teilt die Frustration der Protagonistin, die sehr glaubhaft wirkt. Die Rückblenden wurden mir aber zu langatmig.
Rezension
irrelephantvor 6 Jahren
Ich mag an diesem Buch, dass man nur genau so viel weiß und sieht, wie auch die Hauptfigur weiß und sieht (was bei Demenz natürlich nicht sehr viel ist). Man teilt Mauds Frustration und Traurigkeit, wenn sie wieder etwas vergisst, es nicht schafft, eine Aufgabe zum Ende zu bringen oder von oben herab behandelt wird. Das Buch bleibt im Gedächtnis, weil Demenz ja heutzutage sehr viele Menschen bedroht.
.
Was mich allerdings stört, sind die vielen Rückblenden. Klar muss Mauds Vergangenheit erleuchtet werden, um das heutige Verhalten zu erklären, aber die Passagen nahmen für mich irgendwann Überhand. In erster Linie interessierte mich eben das Leben mit Demenz. Ohne diese häufigen Biographie-Kapitel wäre es nicht so langatmig geworden. So habe ich manche Passagen irgendwann nur noch überflogen.
Ich glaube, einer der Gründe, weshalb das Buch so hoch gelobt wird, ist, wie wenig Bücher über Demenz es wirklich gibt. Ich halte es nicht für weltbewegend gut, besonders, wenn man sich schon im Vorfeld Gedanken über Demenz gemacht hat. Ich werde es kein zweites Mal lesen. Aber das eine Mal bereue ich auch nicht.