Cover des Buches Der Tod kommt lautlos (ISBN: 9783862785056)
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Rezension zu Der Tod kommt lautlos von Erica Spindler

Gute, spannende Unterhaltung der Fr. Spindler

von Malibu vor 10 Jahren

Rezension

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Malibuvor 10 Jahren

Wenn eine Polizistin so lange ermittelt, bis sie selbst in Verdacht gerät...wie oft kommt so etwas vor? Ist das vorstellbar? Es gab bestimmt den einen oder anderen Mörder unter den Polizisten, aber was, wenn man wirklich für das Recht kämpft aber nichts mit Mord zu tun hat? Im Thriller von Erica Spindler kämpft die Polizistin Melanie May um vieles, auch um ihre Unschuld, da sie zu Unrecht verdächtigt wird...

Gemeinsam mit FBI-Agent Parks ermittelt die Polizistin Melanie May in einem Fall, in welchem es um einen Serienkiller geht, der im Ort Angst und Schrecken verbreitet. Doch es geht nicht lange, da wird sie selbst zur Verdächtigen. Zuvor wollte keiner sie erhören, dass der Fall weiterverfolgt wird. So beschließt das FBI ihr inoffiziell den Fall zu übergeben, wobei ihr Agent Parker behilflich ist. Der Mörder hat schon drei mal zugeschlagen und das nur bei Menschen, die etwas verbrochen haben – Missbrauch. Dann wird auch der Mann von Melanies Schwester ermordet...

Die Autorin führt den Leser gekonnt in das Leben der Protagonistin ein. Diese hat es gar nicht leicht, sie ist die mittlere Schwester von Drillingen und hat schon vieles erlebt, was nicht gut ging. Da in ihrer Familie auch Missbrauch herrschte, erschüttert sie der aktuelle Fall umso mehr und sie hängt sich richtig hinein. Nur will sie keiner ernst nehmen, das ärgert einen als Leser selbst und man steht hinter ihr mit jeder Faser.

Auch hier ist das Klischee irgendwie erfüllt – Frau auf Polizei, schwaches Mitglied, wird von den Männern nicht so ernst genommen. Außer ein Partner, Bobby, hat Melanie nicht so viel Freunde auf ihrer Arbeitsstelle. Zudem macht ihr Ex Stan ihr noch Stress, verhindert, dass sie auf eine andere Stelle wechseln kann. So ist sie gefangen in Whistlestop, in welchem Ort nur Katzen sich auf Bäume verirren oder mal etwas gestohlen wird. Da ist es umso verständlicher, dass Melanie sich total in den Fall hineinhängt, als ein Mord geschieht. Das könnte ihre große Chance sein, aus dem Nest rauszukommen.

Der Schreibstil ist leicht gehalten und lässt einen so lesen, als gäbe es kein Morgen. Man merkt gar nicht, wie schnell man vorankommt. Auch die oft vorkommende wörtliche Rede ist ein positiver Aspekt in dem Ganzen. So kommt man auch den ganzen Charakteren etwas näher und lernt sie so kennen.

Es ist manchmal etwas langatmig und auch nervig, wie die Schwestern sich gegenseitig oder den Leser bejammern. Die Geschichte liest man aber trotzdem mit Eifer und vermag kaum aufzuhören, der leichte Schreibstil verleitet einen dazu, einfach zum Ende durchzulesen. Es ist aber so, dass hier das Klischee der Frauen als Polizistin aufrechterhalten bleibt.

Ein guter Krimileser wird hier schnell etwas vermuten, was da nicht stimmt und was es sein könnte. So bleibt es nicht bis ganz zum Schluss bedeckt, wer hier der eigentliche Bösewicht sein mag. Nichts desto trotz bietet dieser Krimi eine gute Unterhaltung für zwischendurch und kurbelt so das Gedächtnis des Lesers an, ein bisschen mitdenken ist hier angesagt!

Diesen Krimi würde ich eher Lesern empfehlen, die solche nicht allzu oft lesen, da man sonst dem Bösen schnell auf die Schliche kommt und so der Aha-Effekt ausbleibt. Aber auch so für eine gute Unterhaltung zwischendurch ist der Krimi gut geschrieben!

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