Cover des Buches Nachts kommt die Angst (ISBN: 9783746629193)
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Rezension zu Nachts kommt die Angst von Gabriela Gwisdek

Angriff - die beste Verteidigung

von britta70 vor 11 Jahren

Rezension

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britta70vor 11 Jahren
Nach der Trennung von Marcel sucht die Malerin Alexandra das Weite und zieht sich in ein Dorf in der Uckermark zurück. Ihr Domizil: Ein heruntergekommenes Haus, in dem es Gerüchten der Dorfbewohner zufolge spuken soll. Der Spuk geht aber eigentlich schon vor ihrer Ankunft im neuen Heim los, denn auf den Bahngleisen findet man eine tote Frau. Bald schon gibt es eine weitere Tote und Alexandra erfährt, dass alle 5 Vormieter ihres neuen Heims auf mysteriöse Art verschwanden. Was hat es mit all diesen toten Frauen auf sich? Warum sucht der Mörder gezielt rothaarige Frauen aus?
Alexandra würde einem ersten Impuls zufolge gerne flüchten, doch sie bleibt. Nachts aber überfällt sie Angst, denn von der Dachkammer her hört sie Schritte. Es muss jemand außer ihr im Haus sein. Welche Erklärung gibt es sonst für die Dreckspuren, die zur Dachkammer hinauf führen? Wer sollte sonst die Welpe Jack vergiftet haben, die sie
tot im Hausflur vorfindet?
Wie gut, dass der Dorfpolizist Harry ihr beisteht. Ihm vertraut Alexandra ihren Verdacht an. Zum Beispiel lässt sie ihn auch wissen, dass der Grund, warum sie seit 12 Jahren keinen Kontakt mehr zu ihren Eltern hat, ein tödlicher Badeunfall ihres Bruders Philipp sei. Zwischen den beiden knistert es. Doch kann Alexandra Harry wirklich trauen? Der Mörder der rothaarigen Frauen ist noch auf freiem Fuß. Es könnte ja sein, dass Harry der Täter ist. Oder haben die Brüder Robert und Dirk ihre Finger im Spiel?

"Nachts kommt die Angst" ist der zweite Thriller aus der Feder von Gabriela Gwisdek. Schon der Auftakt ist sehr spannend. Mich hat es bei den nächtlichen Beschreibungen der Vorgänge im verkommenen Haus gegruselt. Der Spannungsbogen lässt zwar mitunter nach, doch kann man sich auch nie richtig entspannen, denn die nächste "Schreckenszene" folgt gewiss.
Die Charaktere sind sehr lebendig gezeichnet und die Autorin lockt den Leser auf viele falsche Fährten. Ich selbst hatte ab der Hälfte des Buches einen konkreten Verdacht, war mir aber dennoch nicht sicher und hatte weitere potentielle Täter im Blick. Dass mein Verdacht tatsächlich richtig war verdankt sich primär der Tatsache, dass ich vor wenigen Monaten ein ähnlich gelagertes Buch gelesen habe. Die Auflösung mag ohne entsprechende, vorherige Sensibilisierung für manchen Leser völlig überraschend sein. Für mich war sie nachvollziehbar.

Hätte die Autorin den Spannungsbogen durchgängig halten bzw. noch steigern können und hätte sie dem ein oder anderen Verdächtigen noch ein überzeugendes Tatmotiv angedichtet, wäre ich vollends überzeugt gewesen. So vergebe ich immerhin noch 4 von 5 Sternen und bin mir sicher, dass dieses nicht mein letztes Buch von Gabriela Gwisdek war.
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