Rezension zu Orphan X von Gregg Hurwitz
Rezension zu "Orphan X"
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Kurzmeinung: Spannend bis zur letzten Seite - mit kleinen Enttäuschungen
Rezension
✗
Ein LovelyBooks-Nutzervor 7 Jahren
Evan Smoak ist ein amerikanischer Durchschnittsbürger: Durchschnittlicher Typ, Verkäufer von Industriereiniger, Einzelgänger. Ein Mann, der nicht übermäßig auffällt. Und eine der geheimsten Waffen der US-Regierung. Seit seiner Kindheit wurde er im Orphan-Programm zu einem hocheffizienten Killer ausgebildet und schließlich quer durch die Welt geschickt, um in inoffiziellem Regierungsauftrag zu morden.
Jahre später ist er abgetaucht und nutzt seine Fähigkeiten, um den Verzweifelten zu helfen, die nicht zur Polizei gehen können. Dabei orientiert er sich nur an seinen eigenen Geboten, allen voran: Lasse niemals einen Unschuldigen sterben.
Als er für seinen neuesten Auftrag versucht, Katrin White vor skrupellosen Schuldeneintreibern zu schützen, wird aus dem routinierten Job eine Kastrophe, die ihn ein Gebot nach dem anderen brechen lässt, bis nur noch eines bleibt: Lasse niemals einen Unschuldigen sterben.
In 62 kurzen Kapiteln erzählt Gregg Hurwitz einen Ausschnitt aus dem Leben von Evan Smoak. Als Leser lernte ich sein geregeltes (einsames) Leben, seine Safe-Houses und Ausrüstungen, seine Gebote und seine Jobs kennen - und erlebte mit, wie all das Stück für Stück in sich zusammenbrach.
Die Handlung ist spannend erzählt. Die Haupthandlungsorte dabei sind Los Angeles und Las Vegas, die sehr realistisch beschrieben wurden. Die kurzen Kapitel haben mich regelrecht zum Weiterlesen animiert - was angesichts der durchweg aufrechterhaltenen Spannung und zahlreicher Wendungen gar nicht zusätzlich notwendig gewesen wäre. Trotz scheinbar auswegloser Situationen gelang es Gregg Hurwitz, mich immer wieder zu überraschen und einen Weg für Evan zu finden. Großartig! Einen kleinen Teil der Wendungen konnte ich leider im Vorfeld erahnen, was mir allerdings nicht den Spaß am Lesen genommen hat.
Der Schreibstil war sehr angenehm und flüssig zu lesen und die Sätze deutlich gefärbt von Evans Charakter: Unterschwellig emotional, aber vor allem logisch. Statt Entscheidungen aus dem Bauch heraus, ist Evan ein typischer Kopfmensch, der mithilfe seines Verstandes entscheidet. Nicht verwunderlich - auch angesichts seiner Ausbildung und Profession - ist dabei das Detailwissen, das er über Autos, Waffen, Technik, Kampfsport und Co. an den Tag legt: Er kennt die Vor- und Nachteile einer Vielzahl von Waffen und Munitionen, beherrscht Techniken aus den unterschiedlichsten Kampfkünsten, ist bewandert in modernster Verschlüsselungstechnik und hat sich Zugang zu diversen Polizeidatenbanken verschafft. Allein diese Vielzahl von Details, die ich aus anderen Büchern dieses Genres nicht gewohnt bin, haben mich bereits fasziniert.
Aus diesem Punkt resultiert allerdings auch mein einziger wirklicher Minuspunkt: Die Kampfszenen wirkten mir zu sehr wie ein Drehbuch. Klar ist es klasse, detailliert die einzelnen Bewegungen beschrieben zu bekommen, aber mit einem Großteil der Bezeichnungen für die Techniken konnte ich überhaupt nichts anfangen. Dadurch konnte ich mir die Szenen auch kaum vorstellen. Bei einem Buch, das ansonsten mein Kopfkino in Hochtouren laufen ließ, fand ich das sehr schade.
Fazit
Spannend von der ersten bis zur letzten Seite mit kleinen Enttäuschungen zwischendurch. Alles in allem ein wirklich lesenswertes Buch für alle, die auf Thriller und Action stehen. Angesichts insbesondere des letzten Kapitels hoffe ich auf eine Fortsetzung von "Orphan X" und ein Wiedersehen mit Evan.
Bis dahin ist jedoch kein Grund zur Traurigkeit: Gregg Hurwitz gelang es bereits vor Erscheinen des Buches, die Filmrechte an Warner Bros. zu verkaufen. Wir dürfen uns also auf einen Film freuen, der voraussichtlich 2020 in die Kinos kommt!
Jahre später ist er abgetaucht und nutzt seine Fähigkeiten, um den Verzweifelten zu helfen, die nicht zur Polizei gehen können. Dabei orientiert er sich nur an seinen eigenen Geboten, allen voran: Lasse niemals einen Unschuldigen sterben.
Als er für seinen neuesten Auftrag versucht, Katrin White vor skrupellosen Schuldeneintreibern zu schützen, wird aus dem routinierten Job eine Kastrophe, die ihn ein Gebot nach dem anderen brechen lässt, bis nur noch eines bleibt: Lasse niemals einen Unschuldigen sterben.
In 62 kurzen Kapiteln erzählt Gregg Hurwitz einen Ausschnitt aus dem Leben von Evan Smoak. Als Leser lernte ich sein geregeltes (einsames) Leben, seine Safe-Houses und Ausrüstungen, seine Gebote und seine Jobs kennen - und erlebte mit, wie all das Stück für Stück in sich zusammenbrach.
Die Handlung ist spannend erzählt. Die Haupthandlungsorte dabei sind Los Angeles und Las Vegas, die sehr realistisch beschrieben wurden. Die kurzen Kapitel haben mich regelrecht zum Weiterlesen animiert - was angesichts der durchweg aufrechterhaltenen Spannung und zahlreicher Wendungen gar nicht zusätzlich notwendig gewesen wäre. Trotz scheinbar auswegloser Situationen gelang es Gregg Hurwitz, mich immer wieder zu überraschen und einen Weg für Evan zu finden. Großartig! Einen kleinen Teil der Wendungen konnte ich leider im Vorfeld erahnen, was mir allerdings nicht den Spaß am Lesen genommen hat.
Der Schreibstil war sehr angenehm und flüssig zu lesen und die Sätze deutlich gefärbt von Evans Charakter: Unterschwellig emotional, aber vor allem logisch. Statt Entscheidungen aus dem Bauch heraus, ist Evan ein typischer Kopfmensch, der mithilfe seines Verstandes entscheidet. Nicht verwunderlich - auch angesichts seiner Ausbildung und Profession - ist dabei das Detailwissen, das er über Autos, Waffen, Technik, Kampfsport und Co. an den Tag legt: Er kennt die Vor- und Nachteile einer Vielzahl von Waffen und Munitionen, beherrscht Techniken aus den unterschiedlichsten Kampfkünsten, ist bewandert in modernster Verschlüsselungstechnik und hat sich Zugang zu diversen Polizeidatenbanken verschafft. Allein diese Vielzahl von Details, die ich aus anderen Büchern dieses Genres nicht gewohnt bin, haben mich bereits fasziniert.
Aus diesem Punkt resultiert allerdings auch mein einziger wirklicher Minuspunkt: Die Kampfszenen wirkten mir zu sehr wie ein Drehbuch. Klar ist es klasse, detailliert die einzelnen Bewegungen beschrieben zu bekommen, aber mit einem Großteil der Bezeichnungen für die Techniken konnte ich überhaupt nichts anfangen. Dadurch konnte ich mir die Szenen auch kaum vorstellen. Bei einem Buch, das ansonsten mein Kopfkino in Hochtouren laufen ließ, fand ich das sehr schade.
Fazit
Spannend von der ersten bis zur letzten Seite mit kleinen Enttäuschungen zwischendurch. Alles in allem ein wirklich lesenswertes Buch für alle, die auf Thriller und Action stehen. Angesichts insbesondere des letzten Kapitels hoffe ich auf eine Fortsetzung von "Orphan X" und ein Wiedersehen mit Evan.
Bis dahin ist jedoch kein Grund zur Traurigkeit: Gregg Hurwitz gelang es bereits vor Erscheinen des Buches, die Filmrechte an Warner Bros. zu verkaufen. Wir dürfen uns also auf einen Film freuen, der voraussichtlich 2020 in die Kinos kommt!