Cover des Buches Damals war es Friedrich (ISBN: 9783423078009)
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Rezension zu Damals war es Friedrich von Hans Peter Richter

Friedrich heißt auf hebräisch Salomon

von Kerstin_KeJasBlog vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Leicht zu lesen, aber schwer zu 'verdauen'. Schilderungen eines Kindes zu einer Freundschaft und Zeiten die sich so gewaltig veränderten.

Rezension

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Kerstin_KeJasBlogvor 8 Jahren
"Weil wir anders sind, nur weil wir anders sind, deshalb werden wir verfolgt und getötet." (Buch Seite 139)

Dieses Buch beginnt mit der Lebensfreude zweier Kinder.

"Damals war es Friedrich" ist vom Schreibstil her einfach zu lesen, kindlich naiv wird erzählt und doch ging es mir nahe. Vieles das zwischen den Zeilen stand, versteckt in kurzen Sätzen und Schilderungen, sorgte bei mir für Bilder im Kopf und Wut im Bauch, weiß ich doch um dieses mehr als düstere Kapitel der Zeitgeschichte.

Aber erstmal zum Inhalt des Buches:
Zwei Jungen, fast gleich alt, wohnen im gleichen Haus, gehen in die selbe Klasse und sind Freunde.
Einer der beiden heißt Friedrich und er ist Jude.
Sein Freund erzählt von den Freude des Winters, Mamas leckeren Reibekuchen und dem ersten Schultag. Er hat es nicht ganz so leicht, der Vater arbeitslos, deshalb ist das Geld knapp und nicht alles selbstverständlich. Friedrichs Familie geht es besser, der Vater Beamter, bringt genug Geld mit nach Hause.
Dann aber ändert sich die Zeit, dreht sich das Blatt und doch bleibt diese Freundschaft erhalten. Kann sie aber bestehen wenn es gefährlich wird?

Was mich so ungemein faszinierte war die Hingabe mit der dieser Freund von Friedrich und der Familie erzählte. Keine Spur von Neid, keine Zweifel an dieser Freundschaft.
Ein gefährliches Unterfangen und doch hält er zu ihm.
Es werden Lebenserfahrungen gemacht, mit dem Strom geschwommen und doch immer wieder dagegen an.

Friedrichs Freund hat keinen Namen in diesem Buch, wie auch die Familie dessen. Vielleicht waren die Namen auch gar nicht wichtig.
Vielleicht war es einfach nur wichtig dass es sie gab.
Unzählige Namenlose, die nicht mitmachten, nicht zuschauten, nicht anfeuerten, sondern Menschen blieben in dieser unmenschlichen Zeit.

Ein Buch das als Schullektüre zum lesen, nachdenken und mitreden gedacht und auch geeignet ist.
Auf den letzten Seiten im Anhang gibt es einige Erläuterungen zu der Religion des Judentums, verständliche Erklärungen über Bräuche und Sitten.
Daran folgt eine Zeittafel der Jahre 1933 - 1945 mit einigen sehr prägnanten Gesetzen.

Dieses Buch begann mit der Lebensfreude zweier Kinder.

Ich vergebe die volle Sternenzahl.
c)K.B. 01/2016
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