Rezension zu 1Q84. Buch 3 von Haruki Murakami
Rezension zu "1Q84. Buch 3" von Haruki Murakami
von tedesca
Rezension
tedescavor 11 Jahren
Eines vorweg: ich war in meinem Leben noch nie SO sauer auf einen Autor. Ich meine, manche Bücher sind schlechter, als man es sich erwartet hätte, man bricht sie ab. Manche plätschern so dahin, man hält durch bis zum Schluss. Aber dieses hier ist eine Frechheit! Es hört sich bis zum Schluss genauso gut wie die ersten beiden Bände der Geschichte. Es ist spannend, die Figuren werden noch greifbarer, David Nathan liest so wunderbar. Und dann. AUS. Punkt. Die Protagonisten reiten in den Sonnenuntergang, und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute. Unglaublich! Da hört man eine Geschichte 47 Stunden lang, eine Geschichte, die sich um eine geheimnisvolle Sekte dreht, die offensichtlich auf dem Zusammenspiel von Gut und Böse basiert, das von diesen Little People irgendwie gesteuert wird. Eine Parallelwelt mit zwei Monden, in der Unmögliches möglich ist, Mothers, Daughters, Receivers und Perceivers.... wir fragen uns die ganze Zeit, worauf will Murakami jetzt hinaus? Und kommen zur Erkenntnis, dass er es offensichtlich selbst nicht weiß. Dass er zwar eine geniale Idee hatte, aber leider nicht weiß, wie er sie auflösen und zu Ende bringen soll. Natürlich würde ich allen sagen, denen Buch 1 und 2 gut gefallen hat, dass sie auch dieses lesen oder hören sollen, denn vielleicht ist für sie der Schluss ja befriedigend und stimmig, und ich hab ihn einfach nicht verstanden. Aber für mich selbst muss ich sagen, dass ich so frustriert war, dass ich den iPod am liebsten in eine Ecke geschleudert hätte. Schade! Wo ich doch so viele Stunden lang echt Freude mit dem Buch hatte! :-(