Cover des Buches Die Beutelschneiderin (ISBN: 9783471351017)
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Rezension zu Die Beutelschneiderin von Helga Glaesener

Meine Erwartungen wurden sogar noch übertroffen :)

von ChrissiH vor 9 Jahren

Rezension

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ChrissiHvor 9 Jahren

**Kurzmeinung**

Viel Spannung und eine packende Geschichte, machen diesen Roman zu einem wahren kriminalistischen und historischen Erlebnis.

**Inhalt**

Die junge Cressi führt ein Leben als Beutelschneiderin. Doch sie möchte sich ändern und dafür braucht sie einen letzten Raub und gerade dieser geht schief. Sie wird gefasst und soll verurteilt werden. Hilfe kommt von David. Dem Gutherren von Bimbach, der sie ins Kloster bringt.

2 Jahre später treffen sie sich wieder und schnell wird klar, dass sie einander brauchen wenn sie den Intrigen, die um sie herum gesponnen werden, Herr werden wollen…


**Meine Meinung**

Schon mit „Die Hexe und der Leichendieb“ konnte mich Helga Gläsener als Leserin für sich gewinnen. Ihre charismatischen Hauptfiguren und die spannenden Handlungen konnten mich sofort begeistern. Voller Vorfreude erwartete ich daher „Die Beutelschneiderin“, denn der Klappentext machte mich neugierig.

Und was soll ich sagen? Meine Erwartungen wurden sogar noch übertroffen. :)

Die Geschichte beginnt mit Cressis letzten Raubzug. Ich wurde also gleich voll ins Geschehen hineingesogen und kam von da an nicht mehr davon los.

Man merkt an Cressis Persönlichkeit, dass sie es im Leben nicht immer leicht hatte. Sie ist sehr misstrauisch, anderen gegenüber und lernt es, Menschen etwas einschätzen zu können. An manchen Stellen aber, ist sie doch schon wieder kindlich naiv, was auf ihre (zunächst) mangelnde Bildung zurückzuführen ist. Dennoch handelt sie sehr durchdacht, hat einen starken Charakter und zeigt den anderen, wo es langgeht. Mir gefiel diese Mischung, auch weil man in der Geschichte eine Weiterentwicklung davon miterleben konnte. Cressi wird mehr und mehr zu einer emanzipierten Frau (zumindest soweit es zu damaligen Verhältnissen möglich war). Insgesamt war sie daher als handelnde Person sehr greifbar und mir von Anfang an sehr sympathisch.

Die zweite Hauptperson ist David. Der Gutsherr ist ein Abenteurer, der aus finanziellen Gründen in die geistliche Laufbahn gedrängt wird, statt dass er, wie es seinem Herzen entspricht, für sein Gut da ist.

Auch ihn schloss ich sofort in mein Herz, da er der typische Jugendliche ist, der zwar zunächst den Wünschen seiner Eltern nachkommt (wenn auch nur widerwillig), aber schlussendlich rebelliert und seinen eigenen Weg findet. Genau so, wie es sein sollte. Dass dabei nicht immer alles glatt geht, ist wohl auch klar ;).

Helga Gläsener schafft es, in „Die Beutelschneiderin“ Intrigen, Bauernaufstände und sogar Mord zu einer spannungsgeladenen Geschichte zu verknüpfen, die aber auch leichte romantische Elemente enthält und wahre Freundschaft in den Vordergrund rückt.

Wie hier die Intrigen gesponnen wurden, hatte schon Ansätze eines historischen Krimis. Und wenn du glaubst, du erahnst den Drahtzieher schon in der Mitte des Buches dann kann ich dir sagen: Bestimmt nicht. Das Ende überrascht dich ganz sicher trotzdem, denn bis kurz vor Schluss wird man über Täter und Motive im Unklaren gelassen. Die Spannung ist daher die ganze Zeit greifbar und steigert sich tatsächlich zum Ende hin noch einmal. Das Lesen wurde zum wahren Erlebnis. Einfach klasse.

**Fazit**

„Die Beutelschneiderin“ sollte man sich nicht entgehen lassen. Die Geschichte ist unglaublich vielseitig gestaltet, sodass sich jeder Leser, sei er sonst der Krimileser oder auch der Romantikfan, angesprochen fühlen dürfte. Ich kann es jedem nur wärmstens empfehlen.

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