Cover des Buches Arena (ISBN: 9783426520215)
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Rezension zu Arena von Holly Jennings

Komplett überzeugt

von SillyT vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Tempo, Action und ein sehr glaubwürdiges Zukunftsbild

Rezension

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SillyTvor 7 Jahren
Wir schreiben das Jahr 2054 und der meiste Sport wird in virtuellen Arenen ausgetragen. So gilt die zwanzigjährige Kali Ling mit ihrem Team als eines der besten in der virtuellen Kampfarena. Doch während des berühmten RAGE Turniers verlieren sie überraschend gegen einen Aussenseiter, weswegen sie nun in der Gruppe der Verlierer das Turnier bestreiten und sich noch mehr anstrengen müssen, um das Finale zu erreichen. Als Kalis Teamkollege Nathan, mit dem sie eine lockere Beziehung führt, an einer Überdosis verstirbt, sorgt dies für viel Wirbel in der VR Szene, denn die Matches werden von großen Firmen gesponsored. Schnell muss ein Ersatz her, aber der neue Teamkollege macht es Kali, die nun Teamführerin ist, nicht allzu leicht, denn Rooke gibt sich äußerst arrogant ihr gegenüber. Zu allem Überfluss kämpft Kali auch noch gegen ihre Schlafprobleme nach Nathans Tod und beginnt in einem Strudel aus Schlaftabletten, Drogen und virtueller Welt zu versinken.
Meine Meinung:
Bei dieser Geschichte wird der Leser von erstem Moment an mitten in das Geschehen geworfen, dabei ist man gleich bei Kali und ihrem Team und verfolgt ihren Kampf und letzten Endes auch ihre erste große Niederlage in einem Turnier. Dieser Einstieg ist absolut gelungen, denn man wird sofort mitgerissen und hat gleich die Gelegenheit ganz tief in die Geschichte einzutauchen. Dabei schreibt Holly Jennings sehr flüssig und mit klarer, moderner Sprache. Mit geschickten Details versetzt sie ihren Leser gemeinsam mit den Charakteren in die reale, aber auch die virtuelle Welt und man fragt sich schnell, ob dieses Zukunftsbild sehr weit aus der Luft gegriffen scheint. Ich konnte es mir auf jeden Fall genau so auch vorstellen und wirklich unwahrscheinlich finde ich die Ideen auch nicht. Ein Schreibstil, der perfektes Kopfkino hervorruft und fesselt, bildgewaltig und doch mit genügend Freiraum für eigene Fantasien.
Spannung gibt es in diesem Buch ganz viel, wie erwähnt, beginnt es ja umgehend mit Kampfszenen und diese kommen auch immer wieder vor, meist in der virtuellen Welt, doch man muss sich hier durchaus mit Kämpfen anderer Art auseinandersetzen. Hier geht es um Macht der reichen Konzerne, die die Spiele sponsoren und wie sie dementsprechend ihre Spieler in der Hand halten, aber es geht auch um innere Kämpfe, um Freundschaft, Vertrauen und noch viel mehr. Holly Jennings baut die gesamte Geschichte einfach sehr spannend und glaubwürdig auf und der Leser ist hier an den Seiten gefesselt, langweilig wird es hier nicht.
Kali Ling, die Teamleiterin von Team Defiance und Protagonistin im Buch, ist hier auch die, die die Geschichte erzählt. In der Ich-Form beschreibt sie vom Geschehen und man kann sich diese junge Frau sehr gut vorstellen und fühlt sich schnell mit ihr verbunden. Man erfährt aus erster Hand über ihre Gefühlswelt, darf ihre Gedanken mitverfolgen und vieles mehr.
Kali ist eine gut umgesetzte Protagonistin, die in mir verschiedenste Gefühle hervorgerufen hat. So fühlte ich mich zeitweise mit ihr verbunden, konnte in manch einer Situation sehr gut nachvollziehen, wie es in ihr aussah und warum sie wie handelte. Manches Mal dachte ich: nein, Mädel, nicht so, aber genau diese Situationen machten sie menschlich und greifbarer. Letzten Endes mochte ich sie sehr und war begeistert, wie es der Autorin gelang, ihre gesamten Handlungen und Gedanken auch wirklich miterleben und auch verstehen zu können.
Kalis männlicher Gegenpart ist Rooke, der gerade zu Beginn noch zweifeln lässt, ob und wie er in dieses Setting passst. Doch auch Rooke ist ein gut ausgearbeiteter Charakter, dem man sehr gut sein Verhalten glaubt und ihn auch begreift. Er gibt Kali immer wieder die richtigen Denkanstösse und ist eine der entscheidenden Persönlichkeiten.
Neben diesen Beiden gibt es noch einige weitere sehr wichtige Charaktere, die zunächst neben Kali und Rooke blass erscheinen, doch letzten Endes passt hier jeder perfekt in seine Rolle und spielt diese auch überzeugend für den Leser.
Mein Fazit:
Ein absolut gelunger Roman über eine Zukunftsvision, die gar nicht mal so unwahrscheinlich erscheint, findet auch heute schon große Teile unseres Alltags virtuell statt. Aber hier geht es noch um sehr viel mehr und Holly Jennings erzählt ihre Geschichte mit viel Tempo und passenden Wendungen, so dass man sie förmlich in sich einsaugt. Gelungene und greifbare Charaktere und ein sehr guter, bildreicher Schreibstil runden das Gesamtbild ab und lassen mich gespannt auf weitere Bücher der Autorin zurück. Ich empfehle dieses Buch sehr gerne weiter!

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