Rezension zu The Ending von Iain Reid
Ein blutloser Horror-Roman
von TamiraS
Kurzmeinung: Spannend und sehr bedrückend, ein richtiger Pageturner
Rezension
TamiraSvor 6 Jahren
oder: wieso der Horror jedes Genre abdecken kann
Wir folgen in der Geschichte den Gedanken einer jungen Frau, die mit ihrem Freund zu dessen Eltern unterwegs ist, um sie kennen zu lernen. Obwohl sie den Grund dafür nicht recht benennen kann, möchte sie Schluss mit ihm machen und fühlt sich dadurch während der Fahrt bereits unwohl. Als sie auf der Farm seiner Eltern eintreffen, steigert sich dieses Unwohlsein noch - und das auch beim Leser. Zudem erfahren wir immer Details über nächtliche Anrufe eines Unbekannten, die die Protagonistin vor ihrem Freund geheim hält.
Die Stimmung des Romans ist die ganze Zeit über sehr bedrückend. Man fühlt regelrecht ein Gewicht auf der Brust, eine Schwere, die sich auf einen legt, wie ein dunkler Schatten, der deine Schultern nach unten drückt. Die Atmosphäre ist wirklich großartig - und das, obwohl der Schreibstil des Autors sehr schlicht ist. So etwas habe ich selten erlebt und kann daher nur sagen: Chapeau!
Bereits ab den ersten Seiten hatte mich Reid in seiner Gewalt. Ich wollte - nein, musste unbedingt weiter lesen, um zu erfahren, was alles passieren würde. Man tappt lange im Dunkeln und jeder kleine Brocken, der einem als Leser hingeworfen wird, wirft nur noch mehr Fragen auf.
Dass ich dem Buch jedoch nur 4 Sterne gebe, liegt an dem Ende, das, so ehrlich muss man sein, zwar passt (beim zweiten nachlesen fielen einfach so viele Querverweise auf), jedoch weder sehr innovativ, noch befriedigend ist. Als Leser wünscht man sich einfach nach so vielen losen Fäden noch "mehr", um die Geschichte zu entwirren.
Es handelt sich jedoch, meiner Meinung nach, nicht um einen Psychothriller, sondern wandelt schon mehr in der Schiene des psychologischen Horror- oder phantastischen Romans. (Mehrfach musste ich an Geschichten von Poe denken, die auch vor allem durch ihre düstere Stimmung leben) Ich denke, Fans von klassischen Psychothrillern werden mit diesem kleinen Buch nicht ihre große Freude haben.
Trotzdem - oder gerade deswegen - muss ich sagen, dass mich das dünne Buch hervorragend unterhalten hat, auch wenn es mich ein wenig unbefriedigt zurücklässt.
oder: wieso der Horror jedes Genre abdecken kann
Wir folgen in der Geschichte den Gedanken einer jungen Frau, die mit ihrem Freund zu dessen Eltern unterwegs ist, um sie kennen zu lernen. Obwohl sie den Grund dafür nicht recht benennen kann, möchte sie Schluss mit ihm machen und fühlt sich dadurch während der Fahrt bereits unwohl. Als sie auf der Farm seiner Eltern eintreffen, steigert sich dieses Unwohlsein noch - und das auch beim Leser. Zudem erfahren wir immer Details über nächtliche Anrufe eines Unbekannten, die die Protagonistin vor ihrem Freund geheim hält.
Die Stimmung des Romans ist die ganze Zeit über sehr bedrückend. Man fühlt regelrecht ein Gewicht auf der Brust, eine Schwere, die sich auf einen legt, wie ein dunkler Schatten, der deine Schultern nach unten drückt. Die Atmosphäre ist wirklich großartig - und das, obwohl der Schreibstil des Autors sehr schlicht ist. So etwas habe ich selten erlebt und kann daher nur sagen: Chapeau!
Bereits ab den ersten Seiten hatte mich Reid in seiner Gewalt. Ich wollte - nein, musste unbedingt weiter lesen, um zu erfahren, was alles passieren würde. Man tappt lange im Dunkeln und jeder kleine Brocken, der einem als Leser hingeworfen wird, wirft nur noch mehr Fragen auf.
Dass ich dem Buch jedoch nur 4 Sterne gebe, liegt an dem Ende, das, so ehrlich muss man sein, zwar passt (beim zweiten nachlesen fielen einfach so viele Querverweise auf), jedoch weder sehr innovativ, noch befriedigend ist. Als Leser wünscht man sich einfach nach so vielen losen Fäden noch "mehr", um die Geschichte zu entwirren.
Es handelt sich jedoch, meiner Meinung nach, nicht um einen Psychothriller, sondern wandelt schon mehr in der Schiene des psychologischen Horror- oder phantastischen Romans. (Mehrfach musste ich an Geschichten von Poe denken, die auch vor allem durch ihre düstere Stimmung leben) Ich denke, Fans von klassischen Psychothrillern werden mit diesem kleinen Buch nicht ihre große Freude haben.
Trotzdem - oder gerade deswegen - muss ich sagen, dass mich das dünne Buch hervorragend unterhalten hat, auch wenn es mich ein wenig unbefriedigt zurücklässt.